Ziel/Aim:
Neuroblastome (NB) haben einen heterogenen klinischen Verlauf. Die Leitlinie empfiehlt für ein Staging die MRT und Iod-123-MIBG-Szintigrafie (MIBG). In dieser Auswertung soll der prognostische Wert der SPECT/CT der MIBG-Szintigrafie evaluiert werden.
Methodik/Methods:
30 Patienten mit histologisch gesichertem NB (21), Ganglioneurom (4) und Ganglioneuroblastom (5) (Alter 3,5 a, 9,6 – 186 Monate) wurden retrospektiv zum Zeitpunkt der Erstdiagnose (BL) und nach dem N4-N6-Zyklus (IT) der NB2004-Protokoll-Chemotherapie analysiert (observation 14, high risk 15; Follow-up 2,4 a, 0,5 – 7,8 a). Es erfolgte eine semiquantitative Auswertung der Primärtumore (PT) > 5 cm in der SPECT/CT bzgl. der Homogenität und Intensität der MIBG-Aufnahme in Relation zum Leberuptake sowohl bei BL als auch bei IT. Für die planaren Aufnahmen wurde der Curie-Score (CS) angewendet. Die Korrelation mit dem Auftreten eines Events (Tod, Rezidiv, Progress) im Verlauf wurde mit dem U-Mann-Whitney-Test bzw. Kruskal-Wallis-Test analysiert.
Ergebnisse/Results:
5 PT (17%) waren MIBG negativ. Ein Event trat bei 12 Patienten (40%) auf, davon 1 Patient in der Observation-Gruppe. Planar war ein persistierend hoher CS bei IT ein signifikanter negativer prognostischer Faktor (p < 0,05). Im SPECT/CT waren eine Zunahme, bzw. keine Veränderung/nur geringe Abnahme der MIBG-Aufnahme bei IT im Vgl. zur BL negative prognostische Faktoren, sowohl im Gesamtkollektiv (p = 0.042) als auch in der Hochrisiko-Gruppe, wobei hier bei kleiner Fallzahl noch keine statistische Signifikanz erreicht wurde (p = 0,082).
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Neben einem persistierend hohen Curie-Score sind fehlende Veränderungen/eine Zunahme der Intensität des PT im SPECT/CT nach Therapiebeginn negative prognostische Faktoren bei Neuroblastompatienten, was ggf. als zusätzlicher bildgebender Biomarker relevant sein kann.