Nuklearmedizin 2019; 58(02): 198
DOI: 10.1055/s-0039-1683752
MTRA-Programm
MTRA-Vorträge II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich zweier Untersuchungsprotokolle der Ga-68-PSMA-11 PET/CT bei Patienten mit rezidivierendem Prostata-Karzinom

L Dijkstra
1   Inselspital Bern, Nuklearmedizin, Bern
,
F Haupt
2   Bern
,
M Viscione
2   Bern
,
M Berndt
2   Bern
,
A Rominger
2   Bern
,
A Afshar-Oromieh
2   Bern
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die Ga-68-PSMA-11 PET/CT wird in der Regel 1 Stunde nach Tracerinjektion durchgeführt. Jedoch haben Studien gezeigt, dass spätere Scans (z.B. 3h p.i.) die Mehrheit der Prostatakarzinom (PC) -Herde mit einem stärkeren Kontrast zeigen. Das Ziel dieser Studie war der Vergleich des Standardprotokolls mit einem modifizierten Protokoll wie unten beschrieben.

    Methodik/Methods:

    Zwei Patientenkohorten, die 2017 (n = 152 Patienten) und 2018 (n = 146) eine Ga-68-PSMA-11 PET/CT erhalten haben, wurden retrospektiv miteinander verglichen. In 2017 war das Untersuchungsprotokoll wie folgt: Akquisition 1 Stunde p.i., Zielaktivität 200 MBq, 2 min pro Bettposition, keine Hydrierung und keine forcierte Diurese. In 2018 unterschied sich das Protokoll in folgenden Bereichen: Akquisition 1,5 Stunden p.i. sowie Hydrierung mit 1 Liter Wasser und forcierte Diurese mit 20 mg Lasix® i.v.. Zwischen den beiden Patientenkohorten wurden die Rate an pathologischen PET/CTs, SUVmax und Kontrast von PC-Herden und SUVmean des Hintergrundsignals sowie der Harnblase miteinander verglichen. Die Rate an pathologischen PET/CTs wurde jeweils in unterschiedlichen Klassifikationen des Tumormarkers PSA analysiert: PSA < 2 ng/ml, > 2 – 4 ng/ml, > 4 – 6 ng/ml sowie > 6 ng/ml.

    Ergebnisse/Results:

    Der durchschnittliche Kontrast der Tumorherde war mit dem neuen Protokoll in 2018 signifikant höher. Der durchschnittliche SUVmean der Harnblase sowie des Hintergrundsignals war 2018 signifikant niedriger. Der durchschnittliche SUVmax der Tumorherde unterschied sich nicht wesentlich. Und die Rate an pathologischen PET/CTs war in allen o.g. PSA-Einteilungen mit dem neuen Protokoll nur geringfügig höher.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Das modifizierte Untersuchungsprotokoll hatte ein niedrigeres Hintergrund- und Harnblasensignal sowie einen deutlich höheren Tumorkontrast zur Folge. Obwohl diese Verbesserungen sich nicht in signifikant höhere Raten an pathologischen Ga-68-PSMA-11 PET/CTs widerspiegelten, empfehlen wir dennoch das neue Protokoll, da einige Patienten davon profitieren.


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