Nervenheilkunde 2019; 38(05): 279
DOI: 10.1055/s-0039-1685000
Vorträge
Motoneuron-Erkrankungen: aktuelle Fortschritte bei der Aufklärung molekularer Pathophysiologien und bei den molekularen Therapien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapieeffekte von Nusinersen bei erwachsenen SMA3-Patienten

J Stauber
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
I Karin
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
S Thiele
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
E Greckl
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
B Schoser
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
MC Walter
1   Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
06 May 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine fortschreitende autosomal rezessive Motoneuronerkrankung. Im Juni 2017 wurde das Antisense-Oligonukleotid Nusinersen als erste Therapie für alle SMA-Subtypen zugelassen. Nusinersen verändert das pre-Messenger RNA-Spleißen von Exon 7 des SMN2-Gens, was eine stabilere Expression von SMN-Protein gewährleistet.

    Methode:

    13 Patienten mit SMA 3 im Alter von 18 bis 24 Jahren, mit einer Erkrankungsdauer zw. 6 und 40 Jahren wurden mit 4 intrathekal verabreichten Aufsättigungsdosen Nusinersen an Tag 1, 14, 28 und 63, gefolgt von Erhaltungsdosen alle 4 Monate behandelt. Krankheitsverlauf, Therapieeffekte und Nebenwirkungen wurden nach den Vorgaben der SMArtCare-Initiative monitorisiert.

    Ergebnisse:

    Die intrathekale Verabreichung zeigte eine gute Verträglichkeit. Bei Visite 6 (Tag 300) berichteten die Patienten von einer milden klinischen Verbesserung. Bei einer Patientin waren zuvor nicht erhältliche Muskeleigenreflexe unter Therapie an der oberen Extremität neu auslösbar. Die motorischen Funktions-Scores ergaben nach 10 Monaten unter Therapie stabile bis gebesserte Werte.

    Diskussion:

    Mit der Zulassung von Nusinersen ergab sich erstmals ein krankheitsmodifizierender Therapieansatz. Der klinische Nutzen bei langjährig erkrankten SMA-Patienten bleibt zu evaluieren. Der Behandlungserfolg bei Erwachsenen sollte nicht alleine an der Verbesserung der motorischen Funktion, sondern eher an einer Krankheitsstabilisierung gemessen werden.


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