Nervenheilkunde 2019; 38(05): 284
DOI: 10.1055/s-0039-1685020
Poster
Entzündliche Muskelerkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

B-Zell-Mechanismen bei chronischer Myositis

PO Carstens
1   Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
,
L Müllar
2   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Neurologie, Göttingen, Deutschland
,
A Wrede
3   Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
,
M Wachowski
4   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Göttingen, Deutschland
5   DUO – Duderstädter Unfallchirurgie und Orthopädie, Duderstadt, Deutschland
,
A Brandis
6   Klinikum Region Hannover, Pathologisches Institut am Krankenhaus Nordstadt, Hannover, Deutschland
,
S Krause
7   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich-Baur-Institut, München, Deutschland
,
S Zierz
8   Universitätsklinik Halle, Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie, Halle (Saale), Deutschland
,
J Schmidt
1   Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 May 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Einschlusskörpermyositis (IBM) und Polymyositis (PM) sind autoimmune Myositiden mit v.a. T-Zellen und Makrophagen. Die Identifikation von Autoantikörpern weist auf die Beteiligung von B-Zellen hin. Ziel war die Identifizierung von B-Zell-vermittelten immunologischen Mechanismen bei der Myositis.

    Methoden:

    In Muskelbiopsien (IBM, PM, Muskeldystrophien, Kontrollen, jeweils n = 9) wurde die mRNA-Expression von BAFF, APRIL, CXCL-12/-13 untersucht und Schnitte wurden mit BAFF und CXCL-12 gefärbt. Myotuben wurden unter proinflammatorischen Bedingungen kultiviert und die mRNA- und Proteinexpression von BAFF, APRIL, CXCL-12/-13 wurden mittels qPCR und Immunzytochemie analysiert.

    Ergebnisse:

    Die mRNA-Expression von BAFF, APRIL und CXCL-13 war in IBM und PM signifikant höher als in Kontrollen, bei der IBM zusätzlich auch bei CXCL-12. IBM-Muskeln zeigen den größten Anteil von doppelt-positiv gefärbten Muskelfasern (BAFF, CXCL-12). Die Kultivierung von Myotuben mit IFN-γ oder IL-1β führt zu einer signifikanten Hochregulation von BAFF- und CXCL-12-mRNA aber nicht von APRIL und CXCL-13. Immunhistochemisch zeigt sich der Trend für eine Hochregulation der Proteinlevel von BAFF und CXCL-12.

    Diskussion:

    Unsere Ergebnisse bestärken die Hypothese einer Beteiligung von B-Zell-Mechanismen in der Pathophysiologie von IBM und PM. Die Muskelfaser selbst scheint an Überleben und Differenzierung von B-Zellen sowie an der Aufrechterhaltung der Entzündung beteiligt zu sein.


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