CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S7
DOI: 10.1055/s-0039-1685586
Abstracts
Aerodigestivtrakt

Erfahrungen mit der queren Tonsillotomie beim Peritonsillarabszess (PTA)

S Ziogou
1   Elbe-Klinikum, HNO-Klinik, Stade
,
J Windfuhr
2   HNO-Klinik/Kliniken ''Maria Hilf'' Mönchengladbach, Mönchengladbach
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Zur Behandlung des PTA werden verschiedene Konzepte vorgeschlagen, ein Goldstandard für die Therapie des PTA existiert zum derzeitigen Zeitpunkt nicht. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluation einer Inzisionsdrainage (ID) mit simultaner Tonsillotomie im Bereich des kranialen Tonsillenpols als operative Methode bei Erstmanifestation eines PTA ohne vorausgegangene rezidivierende Tonsillitiden.

    Material und Methoden:

    Im Zeitraum vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2017 wurden in der HNO-Klinik der "Kliniken Maria Hilf" Mönchengladbach 298 Patienten mit initialem PTA vorstellig. Als Endpunkte wurden die Zahl der Revisionsdrainagen durch Nachspreizen, Blutungskomplikationen, Schmerzintensität, Rezidivrate sowie Krankenhausverweildauer festgelegt.

    Ergebnisse:

    Lediglich bei einem Patienten musste in der Tonsillenloge am 1. postoperativen Tag nachgespreizt werden, Eiter entleerte sich nicht. Bei 2 Patienten ereigneten sich revisionspflichtige Nachblutungen am 5. und 8. postoperativen Tag (0,6%). Die morgendliche Schmerzintensität betrug 2,1, und 1 auf der 10-stufigen Visuell-Analog-Skala (Medianwerte). 35,3% der Patienten benötigte postoperativ keine Analgetika, bei 38,6% wurden Analgetika nur als Bedarfsmedikation und bei 26,1% als Dauermedikation erforderlich. Vier Patienten entwickelten im Verlauf ein Rezidiv (1%). Die Verweildauer betrug durchschnittlich 2,93 Tage.

    Schlussfolgerung:

    Die quere Tonsillotomie bietet den Vorteil einer sicheren Drainage, wodurch ein schmerzhaftes Nachspreizen wie nach ID verzichten zu können. Die Nachblutungsrate lassen sich effektiv reduzieren und die Hospitalisationsdauer verkürzen, da auch die Schmerzintensität dauerhaft niedrig ist. Die Rezidivrate von 1% ist günstiger als aus der Literatur bekannt.


    #
    Dr.med. Stavroula Ziogou
    Elbe-Klinikum, HNO-Klinik,
    Bremervörder Str. 111, 21682
    Stade

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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