Einleitung:
Die Befundberichterstellung von Ultraschalluntersuchungen des Kopf-Hals-Bereichs (HNUS) stellt ein Problem insbesondere in der Ausbildung dar, da oft uneinheitlichen Dokumentationsstrukturen und Terminologien verwendet werden. Es bestehen zudem große untersucherabhängige Unterschiede in der Befundqualität. Daher ist das Ziel der vorliegenden Studie, die Befundqualität von Freitextbefunden (FTR) und strukturierten Befunden (SR) im Rahmen von DEGUM-zertifizierten Ultraschallkursen zu vergleichen.
Material und Methoden:
Fotodokumentationen typischer Sonopathologien wurden 20 Kursteilnehmern unterschiedlicher Ausbildungsstände zur Befundung vorgelegt. Für die strukturierte Befunderhebung wurde ein digitales Template erstellt. Korrespondierende FTR und SR wurden anschließend bezüglich Vollständigkeit, Zeitaufwand und Lesbarkeit von zwei für erfahrenen HNO-Fachärzten der DEGUM-Stufe II unabhängig ausgewertet. Ferner erfolgte eine Evaluation der Benutzerzufriedenheit mittels visueller Analogskala (VAS).
Ergebnisse:
Die SR zeigten eine signifikant höhere Befundvollständigkeit (92,8% vs. 31,6%, p < 0,01), Pathologien wurden genauer beschrieben (72,4% vs. 59,2%, p < 0,01) und die Befunde waren deutlich besser lesbar (100% vs. 52,3%, p < 0,01). Die benötigte Zeit bei SR war tendenziell geringer als bei FTR (102 s vs. 115 s, p = 0,1) und die Benutzerzufriedenheit signifikant höher (VAS 8,3 vs. 6,8, p < 0,01).
Schlussfolgerung:
SR von HNUS liefern im Rahmen der Ausbildung bei einem tendenziell geringeren Zeitaufwand detailliertere und besser lesbare Befunde. Unerfahrene Untersucher bevorzugen SR insbesondere wegen der vorgegebenen Struktur und Terminologie. Aufgrund dessen sollte SR für die Ultraschallausbildung des Kopf-Hals-Bereichs empfohlen werden.