Radiologische und audiologische Langzeit-Ergebnisse nach Versorgung mit einer Biohybrid- Elektrode: eine Fallstudie

Einleitung:

Die Biohybrid-Elektroden sind mit autologen mononukleären Zellen beschichtete Elektroden, welche die Wundheilung unterstützen sollen. Langzeitwirkungen wie z.B. eine Verknöcherung der Cochlea sind bislang klinisch nicht untersucht worden. Wir berichten über einen Patienten, der wegen beidseitiger Taubheit bei chronischer Otitis media mesotympanalis 1990 und 2000 zweizeitig bilateral mit einem CI versorgt wurde. Bei der ersten Revisionsoperation 3/16 rechts erhielt er eine Biohybrid-Elektrode. Aktuell erfolgte die Vorstellung zur zweiten Revisionsoperation auf der Gegenseite aufgrund einer Reduzierung des Sprachverstehens und einer Erhöhung der Impedanzen.

Methoden:

Es wurde eine audiologische Diagnostikdurchgeführt. Somit sind Daten mit der Biohybrid-Elektrode 1,3 und 6 Monate sowie 1, 2 und 3 Jahre nach der Implantation verfügbar. Zudem wurde ein aktuelles DVT beider Felsenbeine zur OP-Vorbereitung durchgeführt und mit dem DVT präoperativ und direkt postoperativ verglichen.

Ergebnisse:

In dem Freiburger Sprachtest zeigte sich präoperativ 0%, 1 und 3 Monate postoperativ 45%, 6 Monate, 1 Jahr und 2 Jahre postoperativ 50% und 3 Jahre postoperativ 55% Einsilber Sprachverstehen bei 65 dB SPL. Die Impedanzmessung mit der Biohybrid-Elektrode zeigte sich über die 3 Jahre regelrecht. In dem DVT des Felsenbeins zeigte sich kein Anhalt für Sklerosierung oder Verknöcherung der Cochlea.

Schlussfolgerung:

Aufgrund der regelrechten Impedanzmessung, des zufriedenstellenden und stabilen Sprachverstehens und der fehlenden Sklerosierung/Verknöcherung der Cochlea ist diese Elektrode mit Anwendung von autologen Zellen als Quelle für entzündungshemmende und neuroprotektive Faktoren bei herausfordernden Fällen zu verwenden.

Dragana Mitovska

HNO-Klinik MHH,

Carl-Neuberg-Straße 1, 30625

Hannover

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Publication Date:
23 April 2019 (online)