CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S112
DOI: 10.1055/s-0039-1686243
Abstracts
Otologie

Der infracochleäre Zugang zur Felsenbeinspitze aus diagnostischer und therapeutischer Indikation

S Plontke
1   Universitäts-HNO-Klinik, Halle/S.
› Institutsangaben
 
 

    Einführung:

    Der Zugang zur Felsenbeinspitze aus diagnostischer und therapeutischer Indikation kann sub- bzw. transtemporal, retrosigmoidal und – minimal-invasiv – infracochleär oder infralabyrinthär erfolgen. Insbesondere für diagnostische Zwecke sind minimal-invasive Zugänge aufgrund der geringeren Morbidität zu bevorzugen.

    Methode:

    Das Video illustriert den minimal-invasiven (im Vergleich zu den intrakraniellen, transtemporalen und retrosigmoidalen), mikroskopisch und endoskopisch assistierten transmeatal-infracochleären chirurgischen Zugangsweg zur Felsenbeinspitze an einem Beispiel zur diagnostischen Sicherung einer tumorösen Läsion der Felsenbeinspitze.

    Ergebnisse:

    Nach präoperativer Planung anhand der Schläfenbein-CT und Erweiterung des äußeren Gehörgangs sowie Darstellung des Hypotympanons, des Bulbus V. jugularis und der A. carotis erfolgte die Navigations-gestütze Präparation zur Felsenbeinspitze im Dreieck gebildet von der Cochlea superior, der A. carotis anterior und des Bulbus V. jugularis posterior mit Probeentnahmen aus dem Tumor. Die histopathologische Beurteilung ergab ein Chondrosarkom. Die Patientin erhielt eine perkutane, hypofraktionierte Radiotherapie (C12-Ionen, Gesamtdosis 63 Gy). Die Patientin zeigte sich bereits kurz nach der OP in einem sehr guten Allgemeinzustand ohne Komplikationen.

    Schlussfolgerungen:

    Zur Probengewinnung bei tumorösen Prozessen und auch zur Drainage von Cholesterinzysten in der Felsenbeinspitze sind mikroskopisch, endoskopisch und Navigationsgestütze infracochleäre und infralabyrinthäre chirurgische Zugänge eine mögliche Alternative zu deutlich invasiveren Eingriffen, wie transtemporale und retrosigmoidale Zugänge oder eine partielle Petrosektomie.


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    Prof. Dr. med. Stefan Plontke
    Universitäts-HNO-Klinik,
    Ernst-Grube-Str. 40, 06120
    Halle/S.

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    23. April 2019 (online)

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