CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S115
DOI: 10.1055/s-0039-1686267
Abstracts
Otologie

Sprachverarbeitung in Cochlea-Implantat Patienten: Ergebnisse korrespondierender EEG und Hirn-Perfusions-SPECT Messungen

I Schierholz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
,
M Kessler
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
M Mamach
3   Medizinische Hochschule Hannover, Stabsstelle Strahlenschutz und Abteilung für Medizinische Physik, Hannover
,
F Wilke
3   Medizinische Hochschule Hannover, Stabsstelle Strahlenschutz und Abteilung für Medizinische Physik, Hannover
,
A Hahne
4   Technische Universität Dresden/Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Sächsisches Cochlear Implant Center, Dresden
,
L Geworski
3   Medizinische Hochschule Hannover, Stabsstelle Strahlenschutz und Abteilung für Medizinische Physik, Hannover
,
FM Bengel
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
A Lesinski-Schiedat
5   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
G Berding
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
P Sandmann
6   Uniklinik Köln, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Köln
› Author Affiliations
DFG Exzellenzcluster EXC 1077/1 "Hearing4all"
 
 

    Einleitung:

    Die aktuelle Studie untersucht die Mechanismen der Sprachverarbeitung in CI Patienten mit einem multimodalen Ansatz, durch den Einsatz der Einzelphotonen-Emissionstomografie (SPECT) und der Elektroenzephalografie (EEG).

    Methoden:

    In der Studie mit 2 Messterminen haben bislang 16 post-lingual ertaubte CI Patienten (59.8 ± 12 Jahre; 9 w) teilgenommen. Ein Messtermin beinhaltet die Durchführung einer Aufgabe, bei der Sätze per Tastendruck als semantisch korrekt oder inkorrekt klassifiziert werden. Während der Aufgabe wird ein 96-Kanal EEG aufgenommen. Zwei Minuten nach Start der Aufgabe werden intravenös 740 MBq 99mTc-HMPAO injiziert. 1.5 Stunden nach Injektion wird ein SPECT Scan durchgeführt. Ein zweiter Messtermin umfasst einen SPECT Scan nach Injektion in Ruhe.

    Ergebnisse:

    Erste Daten zeigen eine bilaterale Aktivierung des auditorischen Kortex während der Aufgabe. Eine größere N400 (EEG) ist mit größeren Aktivität in temporalen Arealen assoziiert (Brodmann-Areal (BA) 20, links). Ein besseres Arbeitsgedächntis ist verbunden mit größerer Aktivität im Broca-Areal, dem prämotorischen Kortex, auditorischen und frontalen Arealen (BA8, links). Schlechtere CI Performer zeigen eine stärkere Aktivierung des Broca-Areals, parietaler (BA40/2, links), frontaler (BA8), und präfrontaler Areale (BA9/46), und des prämotorischen Kortex (links). Gute CI Performer zeigen eine größere Aktivität in auditorischen/temporalen Arealen (BA20/38).

    Schlussfolgerungen:

    Kombinierte SPECT/EEG Messungen während einer Sprachverarbeitungsaufgabe zeigen die Rekrutierung eines temporo-frontalen Netzwerks, mit unterschiedlichen Aktivierungsmustern bei guten und schlechten CI Patienten. Korrelationen konnten zwischen den SPECT/EEG, den Sprach- und den kognitiven Daten gezeigt werden.


    #
    Dr. Irina Schierholz
    Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,
    Carl-Neuberg-Str. 1, 30625
    Hannover

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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