Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e3
DOI: 10.1055/s-0039-1687942
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Case report eines bilateralen mammären Angiosarkoms

F Borgmeier
1   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J Leifheit
1   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
D Haas
1   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
N Krawczyk
2   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
F Dietzel
3   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
P Reinecke
4   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Pathologie, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
S Mohrmann
2   Frauenklinik Universitätsklinik Düsseldorf, Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Das mammäre Angiosarkom ist eine seltene Malignität mit einer Prävalenz von weniger als 1%. Aus therapeutischer und prognostischer Sicht gilt es ein I° von einem II° mammären Angiosarkom zu unterscheiden. Das mediane Lebensalter bei Erstdiagnose beträgt 64 Jahre. Eine Strahlentherapie in der medizinischen Vorgeschichte ist typisch bei II° Angiosarkomen. Multifokales Wachstum und ein höheres Grading bei Erstdiagnose stellen bedeutende Faktoren für die Prognose dar.

    Fallbeschreibung: Eine 66-jährige Patientin wird im Brustzentrum der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf mit einem bilateralen Angiosarkom betreut. In den Jahren 2002 und 2007 erfolgten die Erstdiagnosen eines Mammakarzinoms, erst links und anschließend rechts. Beides Mal erhielt die Patientin, leitliniengerecht, eine Segmentresektion sowie eine anschließende Strahlentherapie. Im Rahmen der jährlichen Nachsorge wurde 2017 eine kleine livide und blasenbildende Hautveränderung der rechten Brust punch-biopsiert mit dem histologischen Ergebnis eines II° Angiosarkoms. Eine rechtsseitige Mastektomie mit tumorfreien Wundrändern wurde durchgeführt. Das erste Lokalrezidiv trat bereits 4 Monaten später auf, welches aufgrund der kleinen Größe nicht R0 resiziert werden konnte. Nach partizipativer Entscheidungsfindung wurde eine „watch and wait“-Strategie verfolgt. Als 2018 zusätzlich ein kontralaterales Angiosarkom diagnostiziert wurde konnte im Rahmen der linksseitigen Mastektomie das zweite Lokalrezidiv der rechten Seite reseziert werden.

    Die operative Therapie bei einem II° Angiosarkom ist die einzige Therapie mit kurativem Ansatz. Aufgrund eines multifokalen Tumorwachstums sind Lokalrezidive typisch. Bei Inoperabilität stellen die Chemo- und Strahlentherapie lediglich einen individuellen, palliativen Therapieansatz dar.


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