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DOI: 10.1055/s-0039-1687988
Der ungewöhnliche Metastasierungsweg eines Mammakarzinoms in die Harnblase – eine Kasuistik
Publication History
Publication Date:
28 May 2019 (online)
Zielsetzung:
Das Mammakarzinom fernmetastasiert überwiegend ossär, pulmonal oder hepatisch. Neben primären Harnblasentumoren sind Metastasen eines Primarius der umliegenden Organe (Cervix, Prostata, Rektum oder Colon) die häufigsten malignen Raumforderungen der Harnblase. Fernmetastasen eines Mammakarzinoms stellen eine Rarität dar, in der Literatur gibt es hierzu nur wenige Fallbeschreibungen.
Kasuistik:
Eine 74-jährige Patientin stellte sich aufgrund von unspezifischen Abdominalbeschwerden und dem Anstieg des Tumormarkers CA 15 – 3 auf 710 kU/l im Z.n. Mammakarzinom rechts (NST) 12 Jahre zuvor, Karzinosarkom des Uterus 6 Jahre zuvor sowie lobulär-invasivem Mammakarzinom links 4 Jahre zuvor in unserer Ambulanz vor. Mammo- und sonographisch ergab sich links der Verdacht auf ein Lokalrezidiv, welches histologisch gesichert wurde (lobulär-invasiv, ER 100%, PGR 10%, HER2 negativ, KI67 20%). Knochenszintigraphisch und CT-graphisch erfolgte die Erstdiagnose einer disseminierten ossären Metastasierung. Des weiteren ergab sich der Hinweis auf eine weichteilige Raumforderung mit Kontakt zum Scheidenstumpf und Blasenrand DD Urothelmalignom DD Metastase der beiden bekannten Malignome. Die sonographische Korrelation bestätigte eine Verdickung der Harnblasenwand mit einem 2,1 × 1,6 cm messenden, hypervaskularisierten Tumor. Zur histologischen Sicherung erfolgte eine TUR-B, in welcher sich eine Absiedlung des lobulär-invasiven Mammakarzinoms zeigte (ER 80%, PGR 80%, HER2 negativ, KI67 30%). Analog unserer Tumorkonferenz wurde eine Therapie mit Fulvestrant, einem CDK4/6-Inhibitor sowie Denosumab eingeleitet.
Zusammenfassung:
Bei Patientinnen mit (insbesondere) lobulär-invasivem Mammakarzinom und unklaren Raumforderungen der Blase muss differenzialdiagnostisch an eine Manifestation des Mammakarzinoms gedacht werden. Die histologische Sicherung ist hier unerlässlich. Bei aktuell unzureichender Datenlage fehlen Therapiestandards. Im Vordergrund stehen hierbei, falls möglich, die Resektion des Befundes sowie die systemische Therapie der Grunderkrankung.
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