Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e35
DOI: 10.1055/s-0039-1688041
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich von Bestrahlung in tiefer Inspiration und in freier Atmung im Hinblick auf eine Dosisreduktion in Herz und Lunge für Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom-Freiburger Erfahrungen

J Reinalter
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
J Lübke
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
T Rothe
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
A Cascajo
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
,
AL Grosu
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
2   DKTK Partnerstandort Freiburg, Heidelberg, Deutschland
,
D Baltas
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
2   DKTK Partnerstandort Freiburg, Heidelberg, Deutschland
,
NH Nicolay
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Deutschland
2   DKTK Partnerstandort Freiburg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Analyse von Patientencompliance, Durchführbarkeit und dosimetrischen Vorteilen einer Bestrahlung in tiefer Inspiration für Patientinnen mit linksseitigen Mammakarzinomen.

    Methodik:

    92 Patientinnen mit einem medianen Alter von 59 Jahren (31 – 83 Jahre), die am Universitätsklinikum Freiburg eine adjuvante Bestrahlung der linksseitigen Mamma erhielten, wurden analysiert. Für alle Patientinnen wurden CT-Aufnahmen in freier Atmung (FB) und tiefer Inspiration (DIBH) mit vorherigem Coaching und unter Verwendung eines Oberflächen-Scansystems (C-RAD) angefertigt. Die Bestrahlungsplanung wurde in FB und DIBH durchgeführt, und dosimetrischen Auswirkungen auf Herz und Lunge wurden quantifiziert.

    Ergebnis:

    Von 92 Patientinnen konnten 84 (91,3%) in tiefer Inspiration bestrahlt werden, 8 benötigten aufgrund fehlender Fähigkeit zum Atemanhalt eine Bestrahlung in freier Atmung. Für den dosimetrischen Vergleich wurden 3D-geplante Bestrahlung der linken Mamma (MC) ohne Boost (N = 56) und Bestrahlung mit simultan integriertem Boost (SIB, N = 23) differenziert. Für die Gruppe MC zeigte sich bei DIBH eine mittlere Herzdosis von 1,23 ± 0,40 Gy, für die FB-Pläne 2,18 ± 1,07 Gy (p = 4,51 × 10-12). Die maximale Herzdosis lag mit Mittel bei 15,43 ± 13,27 Gy (DIBH) vs. 36,89 ± 11,71 Gy (FB) (p = 3,93 × 10-18). Der Mittelwert für V20 Gy der ipsilateralen Lunge war 8,92 ± 3,58% (DIBH) vs. 10,32 ± 4,70% (FB) (p = 1,1 × 10-3). Für die Gruppe mit SIB ergab sich eine mittlere Herzdosis von 1,32 ± 0,28 Gy (DIBH) vs. 2,07 ± 0,80 Gy (FB) (p = 2,11 × 10-5). Die maximale Herzdosis lag bei 17,32 ± 11,45 Gy (DIBH) vs. 33,27 ± 16,21 Gy (FB) (p = 1,82 × 10-5). Der Mittelwert für V20 Gy der ipsilateralen Lunge war 11,23 ± 3,63% (DIBH) vs. 12,70 ± 4,05% (FB) (p = 2,94 × 10-2).

    Schlussfolgerung:

    Für alle untersuchten dosimetrischen Parameter konnte bei guter Compliance der behandelten Patientinnen eine signifikante Reduktion bei Bestrahlung in tiefer Inspiration im Vergleich zur Bestrahlung in freier Atmung festgestellt werden.


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