Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e43
DOI: 10.1055/s-0039-1688066
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung des Beratungsbedarfs und -angebots für BRCA1/2 Mutationsträgerinnen hinsichtlich Kinderwunsch und Kommunikation der Mutation innerhalb der Familie

S Müller
1   Heliosklinikum Wuppertal, Frauenklinik, Wuppertal, Deutschland
,
T Fehm
2   Universitätsklinik Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
AS Vesper
3   Universitätsklinik Düsseldorf, Frauenklinik, Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland
,
M Franz
4   Universitätsklinik Düsseldorf, Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland
,
A Karger
4   Universitätsklinik Düsseldorf, Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Ermittlung des Beratungsbedarfs und Erweiterung des Beratungsangebots von BRCA1/2 positiv getesteten Frauen bezüglich der Kommunikation der Mutation in der Familie

    Methode:

    Prospektive Untersuchung von 106 erkrankten und gesunden BRCA1/2 -Mutationsträgerinnen aus dem Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs Düsseldorf.

    Entwicklung eines Fragebogens zur Untersuchung von:

    1. Erfahrungen mit Krebserkrankungen in der Familie

    2. Kinderwunsch

    3. Gentestung von Kindern

    4. Aufklärungsverhalten bezüglich der Mutation

    5. Kommunikation des Testergebnisses in der Familie

    6. Unterstützungsbedarf hinsichtlich der Kommunikation

    7. Belastungssituation von Müttern.

    Ergebnis:

    1. Nahezu 100% (99,05%) der Probandinnen haben Erfahrungen mit Krebserkrankungen in der Familie gemacht·BRCA1/2 positiv getestete, aber gesunde Frauen entscheiden sich häufiger für Kinder, als erkrankte Frauen.

    2. Am häufigsten werden die Kinder im Erwachsenenalter von der Mutter allein informiert.

    3. Die Kinder der Erkrankten waren signifikant häufiger um den Gesundheitszustand der Mutter besorgt (p = 0,045) und zeigten signifikant öfter eine ängstliche Reaktion auf das Aufklärungsgespräch (p = 0,0002).

    Schlussfolgerung:

    1. Erstellung eines Kommunikationsleitfadens zur Unterstützung von Frauen und deren Lebenspartnern bei der Gesprächsgestaltung

    2. Einbezug der Lebenspartner in die Beratung

    3. Qualifiziertes Weiterbildungsangebot für die betreuenden Fachärzte.


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