Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e44
DOI: 10.1055/s-0039-1688069
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Bedeutung der PD-1/PD-L1 Immunachse beim TNBC

AK Wege
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
S Seitz
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
F Weber
2   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
M Klinkhammer-Schalke
3   Tumorzentrum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
F Zeman
4   Zentrum für Klinische Studien, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
P Ugocsai
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
O Ortmann
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
G Brockhoff
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Tumor-infiltrierende Lymphozyten (TIL) besitzen eine prognostische Bedeutung beim HER2-positiven und dreifach negativen Mammakarzinom. Ihre Funktionalität in der Tumorabwehr kann allerdings durch Checkpoint-Moleküle wie beispielsweise die PD-1/PD-L1 Achse blockiert werden. Zielsetzung dieses Projektes war es, die prognostische Bedeutung der Expression beider Moleküle beim dreifach negativen Mammakarzinom zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    103 Tumorproben von TNBC Patienten und 10 Mammakarzinomzellinien (in- vitro und im (humanisierten) Tumormausmodel) wurden immunchemisch untersucht und der Grad an TIL und PD-1/PD-L1 Expression evaluiert. Zusätzlich wurde die duale Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung zur Bestimmung der PD-L1 Gen Frequenz eingesetzt. Krankheitsfreies und Gesamtüberleben wurden anschließend in Abhängigkeit des PD-1/PD-L1 Status bestimmt.

    Ergebnisse:

    Ein geringgradiger Zugewinn der PD-L1 Genregion wurde bei 55% der Patientinnen nachgewiesen, wobei eine erhöhtes PD-1/PD-L1 Verhältnis nur in 7% detektierbar war. Der leichte Genzugewinn war allerdings nicht mit einer erhöhten Proteinexpression assoziiert. Rezeptor-negative Tumorzellen wiesen im Vergleich zu Östrogenrezeptor-positiven Zelllinien eine höhere PD-L1 Expression auf, die aber nicht durch eine Transplantation in Mäuse (mit oder ohne humanes Immunsystem) beeinflusst wurde. Eine PD-L1 spezifische Genamplifikation konnte in keiner der 10 getesteten Zelllinien nachgewiesen werden. Im Patienten zeigte sich ein deutlich verbesserter Verlauf im krankheitsfreien Überleben nur bei einer erhöhten PD-1 Expression.

    Zusammenfassung:

    Die Regulation der PD-L1 Expression wird weniger durch die Gendosis sondern eher auf transkriptioneller bzw. translationaler Ebene reguliert. Eine prognostische Bedeutung der PD-L1 Expression konnte in dieser Studie nicht gezeigt werden. Allerdings wurde ein prognostischer Wert von PD-1 mit Hinweis auf ein aktives Immunsystems gesehen. Möglicherweise hat PD-1 auch einen prädiktiven Wert.


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