Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S55
DOI: 10.1055/s-0039-1688266
Poster
Mutter und Kind
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft aber nicht GDM assoziiert mit einer veränderten Herzratenvariabilität bei 2-jährigen Kindern

L Fritsche
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
J Hartkopf
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
R Wagner
2   Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik Abteilung IV, Tübingen, Germany
,
J Hummel
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
C Dannecker
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
M Heni
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
HU Häring
2   Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik Abteilung IV, Tübingen, Germany
,
H Preissl
1   Helmholtz Zentrums München, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen Tübingen, Tübingen, Germany
,
A Fritsche
2   Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik Abteilung IV, Tübingen, Germany
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Messung der Herzratenvariabilität ist ein Verfahren zur Erfassung Aktivität des autonomen Nervensystems. Mit früheren Arbeiten konnten wir zeigen, dass bei Feten die Herzratenvariabilität durch einen Gestationsdiabetes beeinflusst wird. Wir untersuchten nun, ob sich diese Assoziation bei Kindern auch nach der Geburt zeigt.

    Methodik:

    Kinder, deren Mütter im Rahmen der Deutschen Studie Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft einen OGTT erhalten hatten, wurden im Alter von 2 Jahren untersucht. Zur Beurteilung der Herzratenvariabilität wurde ein EKG über 10 Minuten aufgezeichnet und zeitbasierte (BPM, rMSSD) und frequenzbasierte (low frequency (LF), high frequency (HF) und LF/HF) Parameter analysiert.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 31 Mädchen und 28 Jungen untersucht. Bei 27 Müttern lag in der Schwangerschaft ein GDM ohne Insulintherapie vor. Kinder aus der GDM Gruppe waren größer (z-Score alterskorrigierte Größe, p = 0,024, adjustiert auf Geschlecht). Von 44 Kindern konnte ein EKG mit ausreichender Qualität aufgezeichnet werden. In der Herzratenvariabilität zeigten sich keine Unterschiede zwischen GDM und Kontroll-Kindern. Jedoch wurde ein Zusammenhang mit der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft beobachtet. Je höher die Gewichtszunahme, desto niedriger war die Herzrate der Kinder (p = 0,03). Eine höhere mütterliche Gewichtszunahme war außerdem mit einem niedrigeren LF/HF Quotienten und einem höheren rMSSD Wert assoziiert (beide p = 0,01).

    Schlussfolgerungen:

    Die mütterliche Gewichtszunahme assoziiert mit Herzratenvariabilitätsparametern, die auf eine Aktivierung des Parasympathikus bei 2-jährigen Kindern hinweist. Ein gut kontrollierter GDM zeigte per se keinen Zusammenhang. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob die Zunahme ober- und unterhalb der Empfehlungen sich unterschiedlich auf den Befund auswirken und ob sich das Muster der HRV bei älteren Kindern bestätigt.


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