Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0039-1688356
Poster
Management des Typ-1-Diabetes
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Determinanten des Therapieerfolgs bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes (T1D) unter Versorgungsbedingungen

O Kordonouri
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
K Lange
2   Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover, Germany
,
T Biester
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
N Datz
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
K Kapitzke
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
T von dem Berge
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
J Weiskorn
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
,
T Danne
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabeteszentrum, Hannover, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Was determiniert das Erreichen des Therapieziels HbA1c < 7,5% in einer großen Stichprobe von pädiatrischen Patienten mit T1D?

    Methodik:

    Unter allen T1D-Patienten, die zwischen 1.7.2017 und 30.6.2018 an einem pädiatrischen DDG-zertifizierten Diabeteszentrum behandelt wurden, werden die Determinanten des Therapieerfolgs [Geschlecht, Alter, Komorbiditäten, soziodemografische Faktoren, Diabetes-Technologien (CSII, rtCGM, iscCGM)] evaluiert.

    Ergebnisse:

    Von 701 Patienten (374 männlich; Alter: 13,6 ± 4,4J; T1D-Dauer: 5,8 ± 4,2J; MW ± SA) nutzten 444 (63,3%) eine CSII, 257 eine ICT. 42 Patienten (6,0%) nutzten rtCGM, 180 (25,7%) iscCGM und 479 (68,3%) Blutzuckerselbstmessungen. Bei 38 Kindern (5,4%, 47,4% männlich) lag eine Biopsie-gesicherte Zöliakie vor, bei 55 (7,8%, 34,5% männlich) eine Hashimoto-Thyreoiditis. Bei 148 (21,1%) Familien war der Vater im Ausland geboren, bei 139 (19,8%) die Mutter, bei 32 (4,6%) das Kind.

    Das HbA1c unterschied sich zwischen den Altersgruppen (< 6,0J vs. 6 – 11,9J vs. 12 – 17,9J vs. 18 – 20,9J, P < 0,001); Jugendliche und junge Erwachsene wiesen höhere Werte auf. Insgesamt erreichten 49% das Therapieziel HbA1c < 7,5%. Es gab keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern (P = 0,367), CSII vs. ICT (P = 0,117), rtCGM vs. iscCGM (P = 0,189), zwischen Patienten mit/ohne Zöliakie (P = 0,1142) bzw. mit/ohne Hashimoto-Thyreoiditis (P = 0,402). Kinder, deren Vater im Ausland geboren war, hatten höhere HbA1c-Werte (8,0 ± 1,1% vs. 7,6 ± 1,2%, P = 0,002).

    Die DKA-Inzidenz (1,4 Episoden/100 Pat-Jahre) und die Inzidenz schwerer Hypoglykämien (2,14 Episoden/100 Pat-Jahre) waren in den Behandlungsgruppen vergleichbar.

    Schlussfolgerung:

    Die Implementierung moderner Diabetestherapien je nach Möglichkeiten eines Betroffenen und seiner Familie führt zu niedrigen akuten Komplikationsraten und zum Erreichen des metabolischen Therapieziels bei jedem zweiten pädiatrischen Patienten. Alter und soziodemographische Faktoren sind wesentliche Determinanten des Therapieerfolgs.


    #