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DOI: 10.1055/s-0039-1692105
Diagnose Endometriose: Art und Dauer der Symptome, Anzahl der Arztkonsultationen und Einfluss auf das Arbeits- und Privatleben der Patientinnen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
Ziel der Untersuchung war es, den Prozess der Diagnosestellung der Endometriose genauer zu beleuchten.
Methodik:
Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle Patientinnen eingeschlossen, welche von Januar 2016 bis Dezember 2017 eine operative Versorgung einer Endometriose erhielten (N = 266). Patientinnen erhielten anschließend einen Fragebogen über ihre Endometriose, insgesamt erhielten wir 182 ausgefüllte Fragebögen zurück.
Ergebnisse:
Im Mittel waren Patientinnen der Gruppe 1 (mit Sterilität) signifikant jünger (32,84 ± 6.18 Jahre) als Patientinnen ohne Sterilität (Gruppe 2) (35,28 ± 9,75 Jahre) (p = 0,041). Gruppe 1 und 2 berichteten gleich häufig über Dysmenorrhoe, chronische Unterbauschmerzen, Dyspareunie und Dysurie. Die Dyschezie wurde in Gruppe 2 signifikant häufiger angegeben (p = 0,035). Die Dysmenorrhoe, Unterbauchschmerzen, Dyspareunie, Dysurie, Dyschezie und Sterilität zeigten keine signifikante Risikoerhöhung für die Wahrscheinlichkeit eines höhergradigen rASRM-Befundes. Gruppe 1 und 2 berichteten über eine Arbeitsunfähigkeit auf Grund der Beschwerden (42,1% vs. 38,7%, p = 0,53) und fielen deswegen sogar regelmäßig aus (10,5% vs. 17,9%; p = 0,159). Von Erstsymptom bis zur Diagnosestellung vergingen meist über 10 Jahre (39,4%, n = 28 vs. 37,5%, n = 39). Durchschnittlich suchte Gruppe 1 2,72 ± 1,58 Ärzte auf; ähnlich Gruppe 2, welche durchschnittlich 3,08 ± 1,72 Ärzte konsultierten (p = 0,162). Die Mehrheit der Patientinnen beider Gruppen fühlen sich in ihrer Lebensqualität von der Erkrankung der Endometriose beeinträchtigt (64,5%, n = 49 vs. 78,3%, n = 83).
Schlussfolgerung:
Patientinnen mit Endometriose konsultieren im Durchschnitt 2,72 bzw. 3,08 Ärzte bis die Diagnose Endometriose gestellt wird, es vergehen in über einem Drittel der Fälle 10 Jahre. Patientinnen berichten über eine regelmäßige Arbeitsunfähigkeit und fühlen sich in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt.
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