Rofo 2019; 191(S 02): S136
DOI: 10.1055/s-0039-1693788
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gewebesteifigkeitsmessungen von Transplantatnieren im Kindesalter mittels der Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Methode

JP Schenk
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion für Pädiatrische Radiologie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg, Germany
,
A Alrajab
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion für Pädiatrische Radiologie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg, Germany
,
A Fichtner
2   University Children's Hospital Heidelberg, Department of Pediatrics I, Heidelberg, Germany
,
B Tönshoff
3   Universitätsklinikum, Sektion für Pädiatrische Nephrologie, Heidelberg, Germany
,
E Wühl
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik I, Sektion für Pädiatrische Nephrologie, Heidelberg, Germany
,
N Székely
5   Universtätsklinikum Heidelberg, Sektion Pädiatrische Radiologie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg, Germany
,
TTT Bui-Ta
5   Universtätsklinikum Heidelberg, Sektion Pädiatrische Radiologie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Nach Nierentransplantation kann es durch Abstoßungsreaktionen zu Veränderungen der Gewebestruktur und -elastizität kommen. Die ARFI-Elastografie ermöglicht eine Beurteilung der Gewebeelastizität durch Messung der Scherwellengeschwindigkeit (‚Shear wave velocity‘, SWV). Zur Evaluation der Methodik bei Kindern nach Nierentransplantation wurden SWV-Messungen mit histologischen Befunden von Transplantatnierenbiopsien korreliert.

    Material und Methode:

    Die SWV wurde mit einer 9 MHz Sonde (9L4) und dem System Siemens Acuson S3000 HELX (Siemens/Erlangen) und der Software Virtual Touch QuantificationTM (VTQ, Siemens/Erlangen) gemessen. Die ROI wurde in die zentrale Rindenregion/Bertinische Säule der Transplantatniere fokussiert. Bei 38 Patienten (71% männlich; mittl. Alter 13,3 ± 6,3 Jahre; Zeit seit Transplantation 3,6 ± 3,8 Jahre, mittl. Spenderalter 31 ± 13,0 Jahre; mittl. eGFR 43 ± 21 ml/min/1,73 m2), die bei Verdacht auf eine Transplantatabstoßung eine Nierenbiopsie erhielten, wurde die SWV gemessen und mit histologischen Befunden korreliert. Die histologische Klassifikation der Abstoßungsreaktion erfolgte nach BANFF 2015.

    Ergebnisse:

    13/38 Patienten hatten histologische Zeichen einer chronisch-aktiven Transplantatabstoßung. Bei diesen Patienten war die SWV signifikant erhöht verglichen mit Patienten ohne Abstoßung (3,31 ± 0,79 m/s vs. 2,68 ± 0,49 m/s, p = 0,005). Bezüglich der interstitiellen Fibrose und tubulären Atrophie (IFTA, ci und ct, jeweils eingeteilt in einen Score von 0 – 3) nahm die SWV signifikant mit steigendem Score zu. Die SWV war bei Patienten mit IFTA3 und ct3 signifikant höher verglichen mit Patienten mit niedrigerem Score (p < 0,05). Die SWV korrelierte mit dem prozentualem Anteil von sklerosierten Glomeruli (r = 0,44, p = 0,006). Keine Korrelation bestand zwischen dopplersonografischem RI-Index und der Histologie.

    Schlussfolgerung:

    Die SWV zur Bestimmung der Gewebesteifigkeit in Nierentransplantaten bei Kindern korreliert mit dem histologischen Ausmaß der Fibrose. Ob die Elastografie zur Diagnostik von Transplantatabstoßungen beitragen kann, muss durch weitere Studien gezeigt werden.


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