Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S61
DOI: 10.1055/s-0039-1694110
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Analyse thorakoskopischer (VATS) Lungenmetastasenresektion im Vergleich zur konventionellen Metastasenresektion

B Dakkak
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Ried
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
E Loch
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
T Potzger
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
R Neu
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
C Großer
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
HS Hofmann
1   Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Bedeutung der minimal-invasiven Thoraxchirurgie (VATS) in den kurativen Resektionen von Lungenmetastasen ist auf Grund der fehlenden intraoperativen Palpation des Lungengewebes unklar.

    Material und Methode:

    Retrospektive Analyse aller Patienten mit kurativer Lungenmetastasenresektion, die im Zeitraum von Januar 2009 bis Dezember 2017 im thoraxchirurgischen Zentrum Regensburg operiert wurden. Primäre Endpunkte waren die klinischen Daten des stationären Aufenthalts (Resektions-Ausmaß, Lymphknoten-Status, Resektion-Status, postoperative Komplikationen, stationäre Aufenthaltsdauer, Letalität). Sekundäre Endpunkte sind die follow-up Daten (Rezidiv-freies Überleben, Gesamtüberleben).

    Ergebnis:

    Insgesamt wurden 251 Patienten eingeschlossen, wovon 63 Patienten (25,1%) per VATS operiert wurden. In der VATS-Gruppe wurden signifikant häufiger (p < 0.001) Patienten mit solitären Metastasen (n = 54; 85,7%) operiert, verglichen zu n = 104 Patienten (55,3%) mit solitären Befunden in der Thorakotomie-Gruppe. Die Patienten konnten unabhängig vom Zugangsweg ca. 90% pathologisch R0 reseziert werden. Eine systematische Lymphknotendissektion wurde bei 44% (28/63) der Patienten in der VATS Gruppe durchgeführt und in 85,1% (160/188) in der Thorakotomiegruppe. Der pN2-Status lag in der VATS Gruppe bei 3,5% (1/28) in der Thorakotomiegruppe bei 14,3% (23/160). Postoperative Komplikationen mit operativer Revision traten bei 4,8% der Patienten in der Thorakotomie-Gruppe auf (0% bei VATS). Ein Patient ist nach Thorakotomie verstorben (30-Tageletalität: 0,53%). Die mittlere stationäre Liegezeit war in der VATS-Gruppe mit 6.7 Tagen signifikant (p < 0,001) niedriger als in der Thorakotomiegruppe (10,0 Tage).

    Schlussfolgerung:

    Die Resektion insbesondere solitärer Lungenmetastasen kann minimal-invasiv (VATS) mit niedriger Komplikations- und Letalitätsrate und identischem Resektionsstatus im Vergleich zur offenen Resektion durchgeführt werden. Die laufenden follow-up Untersuchungen müssen zeigen, ob das fehlende intraoperative Austasten der Lunge und die niedrigere Rate an systematischen Lymphknotendissektionen zu einer höheren Rate an Lokalrezidiven bzw. einer Beeinflussung des Gesamtüberlebens führt.


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