Chylothorax – radiologische Intervention vor VATS sinnvoll?

Hintergrund:

Die Behandlung eines Chylothorax nach frustraner fettfreier Diät erweist sich mitunter als schwierig und erfordert ein invasives Vorgehen. Möglicherweise kann eine radiologische Intervention eine noch minimaler invasive Therapieoption sein als eine video-assistierte Thorakoskopie.

Material und Methode:

Bei 4 Patienten (57 – 76 Jahre, 3 m, 1w) mit Chylothorax (1 spontan, 3 iatrogen) wurde eine inguinale, transnodale Lymphangiografie bis zur Mündung des Ductus thoracicus durchgeführt. Dies gelang in 2 Fällen. Bei 2 weiteren Patienten konnte keine Cisterna chyli nachgewiesen werden, aber bei einem von beiden ein Leck im Ductus thoracicus. Bei Nachweis einer Cisterne wurde diese perkutan punktiert und mit Microcoils der zum Leck führende Ast des Ductus thoracicus verschlossen. Bei fehlender Cisterne und Nachweis eines Lecks konnte interventionell-radiologisch mit Alkoholsklerosierung direkt der Ductus thoracicus verschlossen werden.

Ergebnis:

Bei drei Patienten nach Ösophagusresektion konnte eine erfolgreiche interventionelle Therapie erfolgen, wobei einmal der Chylothorax dennoch nicht versiegte. Diese Patientin wurde beidseits per VATS pleurodesiert. Bei dem Patienten mit dem spontanen Chylothorax konnte weder eine Cisterna chyli noch ein Leck nachgewiesen werden, so dass eine Intervention nicht möglich war, er wurde mittels VATS operiert, paraösophageal massenligiert und pleurodesiert.

Schlussfolgerung:

Bei Auftreten eines Chylothorax ist an die Möglichkeit einer interventionellen Therapie seitens der interventionellen Radiologen zu denken. Hierbei kann ein Verschluss eines nachgewiesenen Lecks im Ductus thoracicus mittels Embolisation oder Sklerosierung erreicht werden.