Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 680
DOI: 10.1055/s-0039-1694405
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analyse der Lebensqualität von Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen

H Kaltenecker
1   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Müchen
2   Pettenkofer School of Public Health, München
,
S Kus
3   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
,
S Simmel
4   Abteilung BG Rehabilitation, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, Murnau
,
A Eisele
3   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
,
M Coenen
3   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    In der stationären unfallchirurgisch-orthopädischen Rehabilitation nach schweren muskuloskeletalen Verletzungen spielt neben der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und der Arbeitsfähigkeit die Wiederherstellung bzw. der Erhalt der Lebensqualität eine entscheidende Rolle. Die Lebensqualität dieser Patientenpopulation hängt von einer Vielzahl an Einflussfaktoren ab (z.B. personbezogene und Umweltfaktoren). Zu klären gilt, welche Faktoren einen Zusammenhang mit der Lebensqualität zum Zeitpunkt der Aufnahme in stationäre Rehabilitation aufweisen.

    Methode:

    An 10 Kliniken werden im Rahmen einer multizentrischen Studie Daten u.a. zu Funktionsfähigkeit, Diagnosen, medizinischer Versorgung und Kontextfaktoren von Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen mit einem standardisierten Instrumentarium bei Aufnahme erhoben. Die Lebensqualität wird mit dem EuroQoL-Fragebogen (EQ-5D) erfasst. Zusammenhänge zwischen potenziellen Einflussfaktoren und der Lebensqualität werden bivariat sowie mittels linearer Regressionsmodelle multivariat untersucht.

    Ergebnisse:

    Seit September 2018 wurden 324 Patient*innen (74,4% männlich) in die Studie eingeschlossen. 91,3% der Patient*innen erlitten einen Arbeits-(wege-)unfall. Gemäß des Verletzungsartenverzeichnisses der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (2018) sind schwere Verletzungen großer Gelenke (36,8%) gefolgt von komplexen Brüchen der großen Röhrenknochen (23,6%) und Brüchen des Gesichtsschädels und des Rumpfskeletts (20,8%) die häufigsten Diagnosen im Studienkollektiv. Die Lebensqualität der Patient*innen (EQ-5D-VAS: 0 – 100) liegt im Mittel bei 51,7 (SD = 20,5) und damit deutlich unter dem Normwert der deutschen Allgemeinbevölkerung. Die Ergebnisse der regressionsanalytischen Analysen werden mit Stand der Datenerhebung im Juni 2019 vorliegen.

    Diskussion:

    Das Verständnis über Zusammenhänge zwischen Lebensqualität und deren Einflussfaktoren bei Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen kann zukünftig zur Verbesserung der rehabilitativen Versorgung dieser Patient*innen beitragen und somit den Erhalt bzw. die Verbesserung der Lebensqualität gewährleisten.


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