Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 738
DOI: 10.1055/s-0039-1694585
Kongresstag 3: 18.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Versorgung von Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen: Vorhersage der Dauer bis zur Aufnahme in eine stationäre Rehabilitation

M Coenen
1   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
3   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), München
,
S Kus
4   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, LMU München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
3   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), München
,
A Eisele
4   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, LMU München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
,
C Oberhauser
4   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, LMU München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
3   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), München
,
S Simmel
5   Abteilung BG Rehabilitation, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, Murnau
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Eine gelungene und frühzeitige Rückkehr an den Arbeitsplatz von Personen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen hängt neben der Schwere der Verletzung von verschiedensten Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist eine über die Schnittstellen der Versorgung hinweg zeitnahe rehabilitative Weiterbehandlung (z.B. Krankengymnastik; stationäre unfallchirurgisch-orthopädische Rehabilitation). Eine offene Frage ist, welche Faktoren nach der Entlassung aus der Akutversorgung die Dauer bis zur Aufnahme in die stationäre Rehabilitationsbehandlung bei Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen vorhersagen.

    Methode:

    Im Rahmen der Multicenter-Studie „ICF-basierte Prädiktion des Outcomes in der Rehabilitation nach Trauma“ (icfPROreha) (n = 10 kooperierende Kliniken) werden Daten von Patient*innen mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen bei Aufnahme in stationäre Rehabilitation bivariat und regressionsanalytisch ausgewertet. Die für die Vorhersage der Dauer bis zur Aufnahme der rehabilitativen Behandlung relevanten Faktoren werden mittels einer Cox-Regression modelliert.

    Ergebnisse:

    Es liegen bisher Daten von 324 Patient*innen (74,4% Männer) (Alter: M = 47,0 Jahre; SD = 12,4) in stationärer Rehabilitation vor. Die mittlere Dauer zwischen Entlassung aus der Akutklinik und Beginn erster rehabilitativer Maßnahmen (z.B. Krankengymnastik) beträgt 16,2 Tagen (SD = 20,7), die Dauer bis zur Aufnahme in eine erste stationäre Rehabilitation beträgt im Mittel 42,4 Tage (SD = 29,6; Range: 0 – 113 Tage). Die Ergebnisse des Cox-regressionsanalytischen Modells unter Berücksichtigung soziodemografischer, verletzungs- und versorgungsspezifischer Faktoren werden mit Stand der Datenerhebung zum September 2019 vorliegen.

    Diskussion:

    Die Vorhersage der Dauer bis zur Aufnahme in die stationäre Rehabilitationsbehandlung ermöglicht die Identifizierung von Patient*innen mit einem Risiko für eine verzögerte rehabilitative Behandlung. Die Ergebnisse können zur Optimierung der schnittstellenübergreifenden Versorgung von Patient*innen nach schweren muskuloskeletalen Verletzungen beitragen.


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