Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 764
DOI: 10.1055/s-0039-1694664
Kongresstag 3: 18.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsförderung im Quartier

IN Jürgensen
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
,
U Gaidys
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Im Jahre 2030 wird jede dritte Person in Hamburg über 60 Jahre alt sein. Das Verbundprojekt „Aktive und Gesunde Quartiere Uhlenhorst und Rübenkamp (AGQua)“ mit acht Partner aus Wissenschaft/Praxis stellt sich dieser Herausforderung (www.agqua.de). Das Teilprojekt „Gesundheitsförderung“ verfolgt das Ziel, niedrigschwellige, bedarfsgerechte und nachhaltige Angebote zur Gesundheitsförderung für die Bewohnerschaft zu initiieren. Ein gesundes Altern im angestammten Quartier soll so ermöglicht werden. Die Fachkompetenzen der Gesundheitsberufe vor Ort werden genutzt, erweitert und miteinander vernetzt. Die Entwicklung von parallelen Angebotsstrukturen soll somit vermieden werden. Die gesundheitsfördernden Angebote werden unter Berücksichtigung der Good Practice-Kriterien „Niedrigschwellige Arbeitsweise“, „Multiplikatorenkonzept“, „Partizipation“ und „Empowerment“ konzipiert.

    Methoden:

    Mittels aufsuchender Gesundheitsberatung im Quartier und durch die Quartiersmanagementberatung soll das Ziel erreicht werden. Zu diesem Zweck stehen in den Quartieren Quartiersbüros als Info-Zentrum für die Bewohnerschaft zur Verfügung. Auch finden quartalsweise informelle Expertenrunden statt. An diesen nehmen die eruierten Gesundheitsdienstleistenden, wie Physiotherapie oder Apotheke, aus dem jeweiligen Quartier teil, um in einen konstruktiven Austausch zu kommen.

    Ergebnisse:

    Die Inanspruchnahme der Gesundheitsberatung durch die Bewohnerschaft verläuft sukzessiv. Die Bewohnerschaft ist bisher noch als zurückhaltend einzustufen. Eine kontinuierliche Vertrauensbildung zur Gesundheitsberaterin und den Gesundheitsdienstleistenden ist wesentlich, um die Beratungsleistung zu nutzen. Die Bewohnerschaft ist fortlaufend für das Thema Gesundheitsförderung zu sensibilisieren und etwaige Stigmata sind abzubauen.

    Diskussion:

    Der Aufbau von Vertrauen bei der Bewohnerschaft im höheren Erwachsenenalter braucht Zeit und Geduld. Die stetige Informationsvermittlung über die bestehenden Beratungsangebote sowie die Motivation zur Inanspruchnahme sind wesentlich. Die Vernetzung und Kooperation der Gesundheitsfachberufe bedarf einer koordinierenden Person.


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