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DOI: 10.1055/s-0039-1695147
Die Rolle des mesenterialen Fettgewebes in intestinalen Entzündungsreaktionen
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Die Hyperplasie des mesenterialen Fettgewebes sowie Veränderung der zellulären Fettkomposition stellen einen pathognomonischen Befund beim Morbus Crohn dar, dessen Einfluss auf die intestinale Entzündung und epitheliale Barrierefunktion bislang nicht komplett verstanden ist.
Im vorliegenden Projekt wurde daher mithilfe von massenzytometrischen Analysen zunächst untersucht, inwieweit intestinale Epithelschäden zu einer Veränderung der Immunzellkomposition in mesenterialem Fett führt. Hierbei konnten wir beobachten, dass es sowohl in verschiedenen Mausmodellen für intestinale Entzündung ebenso wie im Fettgwebe von Crohnpatienten zu einer spezifischen Anreicherung von immunmodulatorischen monozytärer Zellen, T Zellen und innate lymphoid (ILC) Zellen kommt.
Anhand des von uns erstmalig beschriebenen äußerst seltenem Syndrom der akquirierten generalisierten Lipodystrophie und therapierefraktärem Morbus Crohn (AGLCD), konnten wir ausserdem feststellen, dass es durch das komplette Fehlen von mesentrialem Fettgewebes zu einer Veränderung der intestialen und systemischen Immunzellkomposition und einem Differenzierungsdefekt von ILC und T Zellen kommt, die letztlich in einer gesteigerten intestinalen Inflammation resultiert.
Die vorliegenden Daten legen nahe, dass mesenteriales Fettgewebe eine wichtige immunregulatorische Funktion im M. Crohn einnimmt und dass es durch die gezielte Beeinflussung des mesenterialem Fettgewebes ebenfalls zu einer Modulation der intestinalen Barrierefunktion kommen könnte.
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