Z Gastroenterol 2019; 57(09): e222
DOI: 10.1055/s-0039-1695201
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
Rektumchirurgie: Freitag, 04. Oktober 2019, 10:00 – 11:36, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Robotische versus transanale totale mesorektale Exzision: Vergleich des funktionellen Outcomes in einem multizentrischen Setting

JK Graß
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
R Persiani
2   Università Cattolica Sacro Cuore, Rom, Italien
,
F Tirelli
2   Università Cattolica Sacro Cuore, Rom, Italien
,
CC Chen
3   College of Medicine, National Yang-Ming University, Taipei, Taiwan, Republik China
,
M Caricato
4   Università Campus Bio-Medico di Roma, Rom, Italien
,
A Pecorino
4   Università Campus Bio-Medico di Roma, Rom, Italien
,
IJ Lang
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
C Diehm
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
JR Izbicki
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
D Perez
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Urogenitale und fäkale Dysfunktionen treten nach konventionell offener sowie laparoskopsischer tiefer anteriorer Rektumresektion (TAR) häufig auf, wie zahlreichen Publikationen bereits nachgewiesen haben. Durch die Ermöglichung der Identifikation und Schonung der autonomen Nerven im kleinen Becken könnten mittels robotischer (RoTME) sowie transanaler totaler mesorektaler Exzision (TaTME) das funktionelle Ergebnis nach Rektumresektion vor allem in anspruchsvollen anatomischen Situationen optimiert werden. Bei verbessertem Langzeitüberleben und immer jüngerem Erkrankungsalter rücken diese Aspekte zunehmend in den Fokus.

    Ziele:

    Diese multizentrische Studie vergleicht die unterschiedlichen Aspekte der urinären, sexuellen und fäkalen Ergebnisse nach TaTME und RoTME.

    Methodik:

    Patienten, die an vier Schwerpunktzentren für kolorektale Chirurgie mittels TaTME oder RoTME operiert wurden, sind 12 Monate postoperativ mittels validierter Fragebögen befragt worden. Das fäkale (Wexner und LARS Score), urinäre (ICIQ-MLUTS, ICIQ-FLUTS) und sexuelle (IIEF, FSFI) Outcome wurde mit präoperativen Werten verglichen. Klinische, pathologische sowie postoperative Daten sind in die Analyse eingeflossen.

    Ergebnis:

    133 Patienten (62 RoTME und 71 TaTME) sind eingeschlossen worden. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der klinischen, pathologischen oder postoperativen Parameter. Obwohl kein Fall eines schweren LARS-Syndroms bestanden, waren die postoperativen fäkalen Scores der TaTME-Patienten signifikant schlechter. Für RoTME wurden unter den männlichen Patienten reduzierte Ergebnisse in der urinären Funktion nachgewiesen, die eine statistische Signifikanz erreichten. Hinsichtlich der sexuellen Funktion sind keine Unterschiede für männliche und weibliche Patienten bei beiden Techniken gefunden worden.

    Schlussfolgerung:

    Sowohl nach RoTME als auch nach TaTME bestehen nur leichte funktionelle Einschränkungen ein Jahr nach TAR. Die RoTME resultierte in besserer Stuhlkontinenz aber reduzierter Urinkontinenz im Vergleich zur TaTME. Gründe für diese Ergebnisse sollten in weiterführenden Arbeiten untersucht werden.


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