Z Gastroenterol 2019; 57(09): e236-e237
DOI: 10.1055/s-0039-1695242
Leber und Galle
PBC – PSC – igG4: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 09:30 – 10:58, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Charakterisierung von PSC-assoziierter CED

AF Wittek
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
B Steglich
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
O Seiz
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
C Casar
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
S Huber
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronische, cholestatische Lebererkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine Sklerosierung und Fibrosierung der intra- und extrahepatischen Gallenwege. Bislang ist die Pathogenese der PSC weitestgehend unbekannt. Interessanterweise zeigen 60 – 80% der PSC-Patienten zusätzlich eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED), die einige Aspekte der Colitis ulcerosa aufweist. Dies lässt einen Zusammenhang zwischen PSC und CED vermuten. Es ist jedoch unklar, ob die PSC die Entwicklung einer CED begünstig oder umgekehrt. In ersterem Fall würde man erwarten, dass alle PSC Patienten eine (sub)klinische Colitis zeigen.

    Ziele:

    Ziel dieser Studie war es, den Darm bei Patienten mit PSC auf eine Entzündung auf molekularer Ebene zu untersuchen.

    Methodik:

    Wir sammelten Darmbiopsien von Patienten mit einer PSC, PSC-CED und gesunden Kontrollen während einer Koloskopie. Hierfür entnahmen wir Proben aus dem terminalen Ileum, Colon ascendens, Colon transversum und Sigma. Aus den Proben wurde RNA isoliert und mittels Real-Time-PCR auf die Expression von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen untersucht.

    Ergebnis:

    Wir konnten zeigen, dass Patienten, die an einer PSC ohne makroskopische Zeichen einer Darmentzündung leiden, eine erhöhte Expressionen von Interferon-gamma und Interleukin-17 in Darmbiopsien aufweisen. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass die Expression von pro-inflammatorischen Zytokinen in PSC Patienten ähnlich hoch ist wie bei Patienten mit PSC-assoziierter CED.

    Untersucht man daraufhin die histologischen Schnitte der PSC-Patienten mit Scores, welche für CED Patienten verwendet werden, beispielsweise dem modifizierten Riley Score, so zeigen sich auch bei diesen Patienten mikroskopische Veränderungen wie Kryptenabszesse, Kryptenarchitekturstörungen oder Lymphozyteninfiltrate, die sonst klassischerweise bei CED Patienten zu finden sind.

    Schlussfolgerung:

    Unsere Daten zeigen, dass Patienten mit PSC, die keine klinischen Zeichen einer CED zeigen, auf molekularer Ebene erhöhte Entzündungszeichen im Darm haben.


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