Z Gastroenterol 2019; 57(09): e254
DOI: 10.1055/s-0039-1695285
Leber und Galle
Komplikationen der Leberzirrhose und hepatische Enzephalopathie: Klinische Aspekte: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 15:50 – 17:26, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Echtzeit-Kontrastmittelsonografie zur Visualisierung eines hepatischen Hydrothoraxes bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose – praktische Erfahrungen eines universitären Leberzentrums

VT Mücke
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
D Fitting
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
G Dultz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
P de Leuw
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 2, Frankfurt am Main, Deutschland
,
N Weiler
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
MM Mücke
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J Hausmann
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
C Welsch
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
S Zeuzem
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
J Bojunga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Der hepatische Hydrothorax ist definiert als Ansammlung eines Transsudates im Pleuraraum bei Patienten mit Leberzirrhose ohne relevante pulmonale oder kardiale Begleiterkrankung. Seine definitive Detektion hat therapeutische Konsequenzen.

    Ziele:

    Wir untersuchten die Praktikabilität der Echtzeit-Kontrastmittel-(KM-)Sonografie als strahlenfreie Methode zur Visualisierung eines hepatischen Hydrothoraxes (HHTs) im klinischen Alltag.

    Methodik:

    43 Patienten mit hydropisch dekompensierter Leberzirrhose, mit Aszites und simultanem Pleuraerguss, konnten eingeschlossen werden. Als Bestätigung des HHTs wurde nach intraperitonealer KM-Gabe (2,4 – 4,8 ml Sonovue®) ein visualisierbarer KM-Übertritt von intraperitoneal nach intrapleural gewertet. Zur intraperitonealen Applikation erfolgte eine sonographisch gesteuerte Aszitespunktion in loco typico. Es erfolgte die Sonografie von rechts/links interkostal mit Darstellung des Zwerchfells und des Pleuraergusses. Es wurde für mindestens 8 Minuten nach Applikation sonografiert um auch späte Übertritte des KM vom Aszites in den Pleuraspalt zu detektieren.

    Ergebnis:

    In 16 Patienten visualisierte sich ein Zwerchfelldefekt im Sinne eines HHTs, bei 15 Patienten zeigte sich kein KM-Übertritt in den Pleuraraum und in 12 Patienten konnte eine Aszitespunktion aufgrund zu geringer Flüssigkeitsmengen nicht erfolgen. In den meisten Patienten zeigte sich ein rechtsseitiger Pleuraerguss (n = 40), in 3 Patienten ausschließlich linksseitig und in 8 Patienten beidseits. Die durchschnittliche Zeit bis zum ersten KM-Übertritt betrug 120 Sekunden. Akutkomplikationen oder Unverträglichkeiten wurden nicht beobachtet.

    Schlussfolgerung:

    Wir berichten über die sichere intraperitoneale KM-Applikation zur Echtzeit-KM-Sonografie in der zu unserer Kenntnis bisher größten beschriebenen Patientenkohorte. Die Visualisierung eines HHTs mittels KM-Sonografie ist nach unseren Erfahrungen sicher und praktikabel im klinischen Alltag anwendbar.


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