Z Gastroenterol 2019; 57(09): e259
DOI: 10.1055/s-0039-1695299
Leber und Galle
HCC und Leberfiliae: Grundlagenforschung: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

IL-22 fördern die Metastasierung

AD Giannou
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
J Kempski
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
M Shiri
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
J Lücke
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
,
L Zhao
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Operative Medizin; Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
N Gagliani
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Operative Medizin; Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
S Huber
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Einer der häufigsten Gründe für die Mortalität von Krebspatienten ist das Metastasieren von Tumoren. Beim kolorektalen Karzinom entwickeln ca. 80% der Patienten Lebermetastasen, wobei die genauen Pathomechanismen sehr komplex und unzureichend untersucht sind. IL-22 ist ein Zytokin, welches ausschließlich von Immunzellen produziert wird, allerdings ausschließlich auf Nicht-Immunzellen wirkt. IL-22 kann die Tumorentstehung fördern. Die Rolle von IL-22 bei der Metastasierung ist allerdings noch unklar.

    Ziel:

    Ziel der Arbeit war es, den Einfluss von IL-22 auf die Lebermetastasierung in der Maus und beim Menschen zu untersuchen. Des Weiteren sollten die Quellen und Zielzellen von IL-22 identifiziert werden.

    Methodik:

    Wildtyp-, IL-22BFP-Reporter-, Il22-/- und Il22ra1-/- Mäuse wurden intrasplenal syngene Darmkrebszellen verabreicht. Anschließend wurden die Anzahl an Metastasen gezählt sowie mittels FACS-Analyse die Quelle von IL-22 analysiert. Potenzielle Zielzellen wie Endothelzellen wurden anschließend mittels zellspezifischer Knock-Out-Linien für IL-22RA1 untersucht.

    Ergebnis:

    Wir konnten bei der Lebermetastasierung eine erhöhte Produktion von IL-22 durch CD4+ T Zellen feststellen. Durch die Verwendung von Il22-/- Mäuse konnten wir des Weiteren zeigen, dass IL-22 die Entstehung von Metastasen fördert. Il22ra1-/- Mäuse und Cdh5cre+ Il22ra1 flox waren ebenfalls vor der Entwicklung von Lebermetastasen geschützt. Dies deutet daraufhin, dass Endothelzellen und nicht Tumorzellen, die Zielzelle von IL-22 bei der Metastasierung sind.

    Schlussfolgerung:

    Wir konnten zeigen, dass IL-22 einen wesentlichen Einfluss auf die Metastasierung besitzt. Dieses wird hauptsächlich von TH22-Zellen produziert und wirkt auf Endothelzellen in der Leber. Diese Beobachtungen könnten dazu beitragen, zielgerichtete Therapien gegen Metastasierung zu entwickeln und das Langzeitüberleben von Patienten zu verbessern.


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