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DOI: 10.1055/s-0039-1695327
Häufigkeit, Schwere und Konsequenz von PEG-IFNa-assoziierten Flares bei einer HDV-Infektion
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Hintergrund und Ziele:
Eine Behandlung mit PEG-IFNa ist derzeit die einzige Behandlungsoption einer Hepatitis-D-Virus-Infektion (HDV). Alanin-Aminotransferase (ALT) -Flares treten während und nach Interferon-basierten Therapien bei 25 – 40% der Hepatitis-B-Monoinfektion auf und werden dort als vorteilhaft angesehen. Ziel dieser Analyse war es herauszufinden, ob ALT Flares bei Hepatitis D-Patienten ein Problem darstellen könnten, da diese Patienten häufig fortgeschrittene Krankheitsstadien haben.
Methode:
HIDIT-II ist eine randomisierte multizentrische-Studie (NTC00932971 und NTC 01088659) durchgeführt in Deutschland, Griechenland, Rumänien und der Türkei. 120 Patienten wurden für 96 Wochen mit PEG-IFNa2 in Kombination mit Tenofovirdipivoxil (TDF) oder mit Placebo behandelt. Hepatitis-Flares wurden definiert als ALT-Werte ≥10x ULN oder ≥2,5-fach über den Ausgangswerten oder den Nadirwerten.
Ergebnisse:
ALT-Flares traten bei 28 Patienten (23%) während der Behandlung (< Woche 96) und bei 14 Patienten nach Therapieende bis zur Nachbeobachtungswoche 24 auf. Es gab zwischen den beiden Behandlungsarmen keine Unterschiede in der Flare-Häufigkeit (12 PEG-IFNa+Placebo vs. 16 PEG-IFNa+TDF). Die Mehrzahl der Flares ereignete sich zwischen Behandlungswoche 8 und 24. Flares entwickelten sich früher bei Patienten ohne Leberzirrhose (Woche 8 – 12) als bei Patienten mit Zirrhose (Woche 24), wobei die Häufigkeit der ALT-Anstiege sich nicht zwischen zirrhotischen und nicht-zirrhotischen Patienten unterschied. Keiner der Patienten mit Zirrhose erlitt eine Leberdekompensation nach einem Flare.
In 53,8% der Fälle war ein ALT Flare mit einem Rückgang der HDV-RNA (> 1 log10 Cop/ml) innerhalb der nächsten zwei Visiten assoziiert, wobei aber die HDV-Viruslast 24 Wochen nach Therapieende nicht mit vorherigen ALT-flares assoziiert war.
Fazit:
ALT-Flares traten während und auch nach einer PegIFNa-Therapie bei Hepatitis D in bis zu einem Drittel der Fälle auf. ALT Flares stellten in dieser Kohorte ausgewählter Patienten kein Sicherheitsrisiko dar. Die Assoziation mit einem virologischen Ansprechen ist von Bedeutung für Kombinationstherapien von neuen antiviralen Medikamenten mit PegIFNa.
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