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DOI: 10.1055/s-0039-1695376
Intrauterine Unterdrucktherapie (iUT) bei Peritonitis nach Sectio caesarea
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Wir berichten über die Erstanwendung einer intrauterinen Unterdrucktherapie (iUT) bei einer frühen Uterusnahtruptur nach Re-Re-Re-Sectio Caesarea mit konsekutiver Peritonitis und Sepsis. Aufgrund einer 4-Quadranten-Peritonitis erfolgte am 15. Tag nach Sectio die Laparotomie. Eine abdominelle Unterdrucktherapie (aUT) mit System aus offenporiger Viszeralschutzfolie und Vakuumversiegelung wurde eingeleitet. Erst in der geplanten Relaparotomie wurde der Nahtdefekt der Uterusvorderwand identifiziert und mit Naht verschlossen. In der Relaparotomie nach 3 Tagen war die Naht insuffizient.
Methoden:
Für die folgende iUT verwendeten wir eine offenporige Foliendrainage (OFD), die aus einem Drainageschlauch besteht, der mit Drainagefolie ummantelt wurde. Die OFD wurde über den Uterusdefekt in das Cavum uteri geschoben und die iUT gemeinsam mit der der aUT etabliert. In der folgenden Relaparotomie waren die lokale Entzündung und die Peritonitis komplett rückläufig. Die iUT wurde von vaginal fortgeführt, der Uterusdefekt per Naht verschlossen, die aUT beendet. Nach weiteren 8 Tagen wurde auch die vaginale iUT beendet.
Ergebnisse:
Mit der iUT wurde erfolgreich die lokale Infektkontrolle des septischen Fokus eingeleitet. Das infektiöse Uterussekret wurde vollständig evakuiert und trat nicht mehr in die Abdominalhöhle. Das Cavum uteri kollabierte mit Sog um die einliegende OFD. Der erste Therapiezyklus der iUT erfolgte von abdominal über den Uterusdefekt. Der zweite Therapiezyklus wurde von vaginal fortgeführt. Die Gesamtdauer der iUT betrug 11 Tage. Der Uterusdefekt zeigte sich in der endoskopischen Kontrolle vollständig verschlossen, eine Hysterektomie war nicht erforderlich. 4 Tage nach Beendigung der iUT wurde die Patientin entlassen.
Fazit:
Die iUT folgt den gleichen Prinzipien, die für die endoskopische Unterdrucktherapie am Gastrointestinaltrakt beschrieben werden. Neben der Drainagewirkung bei infektiven Komplikationen kann die Kollabierung des Uterus möglicherweise zur Behandlung von postpartalen Blutungen genutzt werden.
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