Z Gastroenterol 2019; 57(09): e311
DOI: 10.1055/s-0039-1695434
Gastroenterologische Onkologie
Pankreaskarzinom: Molekular -Tumorgenese: Freitag, 04. Oktober 2019, 13:20 – 14:56, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vitamin D beeinflusst die Migration und Aktivierung von pankreatischen Stellatumzellen und damit die Tumor-Stroma Interaktion im Pankreaskarzinom

JG D'Haese
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
Y Wu
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
Q Li
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Weniger
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
M Illmer
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
AV Bazhin
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    aktivierte pankreatische Stellatumzellen (PSCs) spielen eine entscheidende Rolle in der Fibrogenese beim Pankreaskarzinom. Vitamin D Rezeptor (VDR) ist ein entscheidender Regulator potentiell fibrogener Gene in vielen Erkrankungen.

    Ziel:

    Das Ziel dieser Studie war den Effekt von Calcipotrial, einem VDR Agonisten, auf die Aktivierung und das Verhalten von primären humanen PSCs sowie die Tumor-Stromale Interaktion zu untersuchen.

    Methodik:

    Primäre PSCs wurden aus chirurgischen Präparaten gewonnen, kultiviert und mit Calcipotriol behandelt. VDR und αSMA Expression wurde mittels Western blot, qRT-PCR und Immunozytochemie untersucht. Migration der PSCs wurde mittels wound healing und transwell migration assays untersucht. Die Invasion und Migration von Pankreaskarzinomzellen wurde in einem Co-Kultur System mit Calcipotriol stimulierten PSCs analysiert.

    Ergebnis:

    Die Behandlung mit Calcipotriol führte zu einer signifikanten Steigerung der VDR Expression und zu einer signifikanten Abnahme der αSMA Expression. Die so erziehlte Aktivierung des Vitamin D Rezeptors führte weiterhin zu einer deutlich eingeschränkten Migration der PSCs. Wenn in Co-Kultur mit Pankreaskarzinomzellen zeigten diese ebenfalls eine geringere Migration sowie Invasion.

    Schlussfolgerung:

    Vitamin D und sein Rezeptor spielen eine entscheidende Rolle in der Aktivierung von PSCs und der Tumor-Stromalen Interaktion. Die Aktivierung von VDR in pankreatischen Stellatumzellen führt zu einem „quiescent state“ und konsekutiv zu weniger invasiven Pankreaskarzinomzellen in vitro. Eine stromale Reprogrammierung via VDR stellt somit eine interessante potentielle therapeutische Option für das Pankreaskarzinom dar.


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