Z Gastroenterol 2019; 57(09): e319
DOI: 10.1055/s-0039-1695456
Gastroenterologische Onkologie
Pankreaskarzinom: Medikamentöse Therapie: Freitag, 04. Oktober 2019, 16:45 – 17:57, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kombinierte Radiochemotherapeutika zur Behandlung von endogenen Pankreaskarzinomen im KPC-Modell – eine feasibility Studie

RG Goetze
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
SM Buchholz
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
S Patil
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
M Schirmer
2   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Deutschland
,
E Hessmann
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
A Neeße
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Das duktale Pankreaskarzinom ist durch eine ausgeprägte Therapieresistenz charakterisiert. Präklinische in vitro und in vivo Daten für eine neue Substanzklasse Nicht-Platinbasierter Halogenide zeigen einen potentiell synergistischen Effekt mit ionisierender Strahlung.

    Ziel:

    Präklinische Evaluation einer kombinierten Radiochemotherapie mit 1,2-Diamino-4,5-dibromobenzene (2Br-DAB) gegenüber einer alleinigen Bestrahlung in der Zellkultur sowie im transgenen KPC Mausmodell.

    Ergebnisse:

    Der Effekt ionisierender Bestrahlung (2, 4, 6 und 8 Gy) in Kombination mit 2Br-DAB zeigte sich in humanen und murinen Pankreaskarzinomzelllinien im Kolonisationsassay über 14 d diskrepant. Für Panc1 Zellen ließ sich unter Radiochemotherapie mit 25mM 2Br-DAB und einmalig 2 Gy eine signifikante Reduktion der Kolonien nachweisen (p = 0,03), während sich dieser Effekt in KPC Zelllinien nicht zeigte. In vivo erfolgte nach sonographischer Tumorlokalisation die kombinierte Bestrahlung (10 × 1,8 Gy) und intraperitoneale Injektion von 2Br-DAB (7 mg/kg) über 12 d. Das Therapieansprechen wurde mittels hochauflösender Sonografie und Immunhistochemie für ki67 und γH2AX evaluiert und zeigte eine signifikante Abnahme der Proliferationsrate durch die Kombinationsbehandlung im Vergleich zur Vehicle Kohorte (p = 0,02).

    Schlussfolgerung:

    Eine kombinierte Radiochemotherapie ist nach vorheriger Lokalisationsbestimmung durch hochauflösende Kleintiersonografie im KPC Modell gut verträglich und möglich. Die Kombination von 2Br-DAB und Bestrahlung zeigte eine Reduktion der Proliferationsrate im KPC-Modell.


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