Z Gastroenterol 2019; 57(09): e324-e325
DOI: 10.1055/s-0039-1695469
Neurogastroenterologie und Motilität
Oberer GI-Trakt: Motilitätsstörungen und Reflux: Freitag, 04. Oktober 2019, 14:15 – 15:19, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gastrale perorale endoskopische Myotomie (G-POEM) als Therapieoption bei chronischer Magenentleerungsstörung. Erfahrungen an 24 Patienten in Bezug auf Machbarkeit und Langzeitverlauf nach mindestens 6 Monaten

U Hügle
1   Gastroenterologie Kliniken Köln, Köln, Deutschland
,
A Dormann
1   Gastroenterologie Kliniken Köln, Köln, Deutschland
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Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die chronische Magenentleerungsstörung führt zu einer verzögerten Entleerung von Speisen ohne mechanische Ursache. Medikamentöse Therapieversuche scheitern bei den meisten Patienten aufgrund von Nebenwirkungen im Langzeitgebrauch.

    Ziele:

    Es sollte die Machbarkeit, Sicherheit und Effektivität der endoskopischen Myotomie des Pylorus überprüft werden. Ebenfalls wurden die Patienten nach 6 Wochen und mindestens 6 Monaten über die klinische Symptomatik befragt.

    Methodik:

    Zwischen Februar 2017 und April 2019 behandelten wir 24 Patienten mit klinisch manifester, chronischer Magenentleerungsstörung. Alle Patienten zeigten in der Szintigrafie eine objektivierbare Verzögerung. G-POEM beinhaltetet die Inzision der L. mucosae ca. 4 cm oberhalb des Pylorus, die submucosale Untertunnelung, die Pylorotomie unter Sicht und anschließend den Verschluss des Zugangsweges. Die Symptomatik wurde nach 6 Wochen und mindestens 6 Monaten anamnestisch evaluiert.

    Ergebnisse:

    G-POEM konnte bei allen 24 Patienten durchgeführt werden. Die Genese der Magenentleerungsstörungen beinhaltete postoperative Störungen bei 7, diabetische Gastroparese bei 2, medikamentöse Ursachen bei 5 und 3 Patienten im Rahmen von rheumatoiden Erkrankungen und onkologischen Grunderkrankungen. Perforationen während der Prozedur 2 mal beobachtet. Bei der ersten erfolgte eine diagnostische Laparoskopie ohne Nachweis einer Perforartion, die zweite wurde konservativ mittels Nahrungskarrenz und Antibiotikagabe therapiert. Des Weiteren konnten bei 2 Patienten länger andauernde, am ehesten ischämische Ulcera im Antrum beobachtet werden. Bei einer Patientin konnte ein extraluminales Hämatom im Oberbauch postinterventionell diagnostiziert werden, welches im Verlauf spontan regredient war. Über eine klinische Besserung nach 6 Wochen berichten 15 von 20 Patienten (75%). Bei 4 Patienten muss dieses Intervall noch abgewartet werden. In einer telefonischen Kontraktaufnahme zum Stichpunkt April 2019 nach mindestens 6 Monaten wurde eine anhaltende Symptomlinderung von 11 der 15 Patienten 73%. Besonders profitiert haben die Pateinten mit postoperativen Störungen.

    Schlussfolgerung:

    G-POEM verspricht eine sichere und anhaltende Therapieform für Patienten mit therapierefraktärer, chronischer Magenentleerungsstörung.


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