Z Gastroenterol 2019; 57(09): e333-e334
DOI: 10.1055/s-0039-1695495
Endoskopie
Bileopankreatische Interventionen: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 12:40 – 14:08, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verlängertes Überleben nach endoskopischer Radiofrequenzablation von inoperablen hilären cholangiozellulären Karzinomen

A Bokemeyer
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
P Matern
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
D Bettenworth
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
F Cordes
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
T Nowacki
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
2   Josephs-Krankenhaus Warendorf, Medizinische Klinik I, Warendorf, Deutschland
,
H Heinzow
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
I Kabar
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
H Schmidt
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
H Ullerich
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
,
F Lenze
1   Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Münster, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Patienten mit einem inoperablen hilären cholangiozellulären Karzinom (CCC) weisen eine deutlich verkürzte Lebenserwartung auf. Die endoskopische Radiofrequenzablation (ERFA) maligner Gallengangsobstruktionen könnte das Überleben dieser Patienten verlängern.

    Ziele:

    Diese Studie evaluiert die Effektivität und Sicherheit der ERFA zur Behandlung maligner biliärer Stenosen und insbesondere, ob die ERFA das Überleben von Patienten mit inoperablen hilären CCCs verbessern kann.

    Methodik:

    Alle CCC-Patienten, bei denen aufgrund einer biliären Stenose eine ERFA innerhalb eines 6-Jahresintervalls (2012 – 2017) am Universitätsklinikum Münster durchgeführt wurde, wurden retrospektiv analysiert. Das Überleben von Patienten mit einem hilären CCC (Bismuth Typ III/IV), die mittels ERFA gefolgt von einer Stenteinlage therapiert wurden, wurde mit historischen Kontrollen verglichen, die lediglich eine endoskopische Stenteinlage erhielten und in einem Zeitraum, bevor die ERFA verfügbar war, am Universitätsklinikum Münster behandelt wurden (2006 – 2011).

    Ergebnisse:

    ERFAs wurden bei insgesamt 32 Patienten mit malignen biliären Stenosen, die mehrheitlich durch inoperable hiläre CCCs (Bismuth III/IV; 66%) verursacht wurden, durchgeführt. Bei 44% der Patienten wurden multiple ERFAs durchgeführt, sodass final 54 ERFAs analysiert wurden. Die technische Erfolgsrate zur Durchführung von ERFAs lag bei 100% und nach allen Untersuchungen wurde ein Stent implantiert. Komplikationen traten bei 18,5% aller Untersuchungen auf.

    In der Fall-Kontroll-Analyse zeigte sich ein signifikant höheres Überleben der Patienten mit einem inoperablen hilären CCC (Typ III/IV; n = 20), die mittels ERFA gefolgt von einer Stentimplantation therapiert wurden, im Vergleich zu Kontrollen, die alleinig mittels endoskopischer Stenteinlage behandelt wurden (n = 22; 342 vs. 221 Tage; p = 0,046).

    Schlussfolgerung:

    Die ERFA kann das Überleben von Patienten mit inoperablen hilären CCCs (Bismuth III/IV) signifikant verbessern, weshalb bei jedem dieser Patienten die Anwendung der ERFA im Sinne eines palliativen Behandlungskonzepts erwogen werden sollte.


    #