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DOI: 10.1055/s-0039-1695518
Single-Center-Erfahrungen mit der flexibel-endoskopischen Zenkerdivertikulotomie – Effektivität, Methoden, Rezidivrate
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Die endoskopische Divertikulotomie ist eine etablierter Therapieoption für Patienten mit Zenker-Divertikeln. Dem Vorteil der geringen Invasivität und fehlenden Notwendigkeit einer Intubationsnarkose steht eine erhöhte Rezidivrate gegenüber der transoralen Staplertechnik und offenen Chirurgie entgegen. In dieser Arbeit wurde retrospektive die Effektivität und Komplikationsrate der in unserem Zentrum seit 2010 behandelten Patienten evaluiert.
Methodik:
Aus einer Datenbank wurden retrospektiv technische Durchführung und Komplikationen der Divertikulotomie ermittelt und analysiert.
Ergebnisse:
Von 01/2011 bis 09/2018 wurde bei 60 Patienten (24 Frauen und 36 Männer) eine flexibel-endoskopische Divertikulotomie durchgeführt. Die Patienten waren im Durchschnitt 73,33 (59 – 95) Jahre alt. Die Durchtrennung des Divertikelstegs erfolgte mittels Nadelmesser (n = 55), APC (n = 3) oder SB-Messer (n = 2). Bei 57 Patienten (95%) konnte eine komplette Divertikulotomie in einer Sitzung erfolgen, bei 3 Patienten war ein zweizeitiges Vorgehen notwendig. Das Follow-up betrug im Median 32,72 (1 – 94) Monate. Nach klinisch primären Erfolg bei allen Patienten kam es bei 10 Patienten (16,66%) im Verlauf zu einem Rezidiv, welches im Median 13,85 (4 – 48) Monaten nach dem Ersteingriff auftrat. Bei allen mittels APC-Therapie behandelten Patienten kam es zu einem Rezidiv. Zudem war eine Abnahme der Rezidivrate in der zweiten Hälfte des Beobachtungszeitraums auffällig (5/20 versus 5/40). Eine Rezidivbehandlung war bei allen Patienten ohne relevante Komplikationen flexibel-endoskopisch möglich.
Schlussfolgerung:
Die flexibel-endoskopische Divertikulotomie stellt ein effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung des Zenker-Divertikels dar. Komplikationen sind selten und können in der Regel konservativ therapiert werden. Die im Vergleich zu alternativen Therapieoptionen hohe Rezidivrate bleibt ein Nachteil, eine Reduktion erscheint jedoch mit konsequent vollständiger Durchtrennung aller Muskelfasern möglich.
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