Z Gastroenterol 2019; 57(09): e346
DOI: 10.1055/s-0039-1695532
Endoskopie
Endoskopische Resektionstechniken: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Vollwandresektion („endoscopic full-thickness resection“, eFTR) für kolorektale Läsionen – eine retrospektive Analyse von 38 konsekutiven Fällen

P Stathopoulos
1   Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
,
E Gallmeier
1   Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
,
TM Gress
1   Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
,
C Denkert
1   Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
,
U Denzer
1   Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die endoskopische Vollwandresektion (eFTR) mit dem „full thickness resection device“ (FTRD®) hat einen Stellenwert in der endoskopischen Resektion Läsionen, die mit herkömmlichen endoskopischen Methoden nicht oder schwer bzw. mit erhöhter Komplikationsrate reseziert werden können.

    Ziele und Methodik:

    Unizentrische, retrospektive Analyse der Indikationen, Effektivität und der Komplikationen aller im Bereich des Kolons und Rektums durchgeführten eFTR.

    Ergebnis:

    38 Patienten (13 Frauen, medianes Alter 69) wurden von 11/2016 – 04/2019 mit dem FTRD System behandelt. Die 23 Kolon- (60,5%) und 15 Rektum-Läsionen (39,5%) wurden alle erreicht; mediane Läsionsgröße 18 mm (3 – 50 mm). Indikationen für die eFTR waren Adenomrezidive/-residuen (n = 13, 34,2%), Adenome ohne Lifting-Zeichen (n = 8, 21,1%), unvollständig abgetragene Frühkarzinome o. Adenome mit HGIN (n = 11, 28,9%), Rektum-NET (n = 5, 13,2%) sowie ein Patient mit Verdacht auf M. Hirschprung (2,6%). Bei 2 Fällen (Läsionsgröße jeweils 40 und 50 mm) wurde eine Hybrid-Technik (EMR + eFTR) angewandt. Die mediane Prozedurzeit betrug 50 Min (10 – 110 Min). Die technisch erfolgreiche Resektion gelang in 94,7% der Fälle (36/38, in 2 Fällen unzureichender Einzug der Läsion in die Kappe aufgrund Vernarburg). Eine R0-Resektion wurde in 78,9% (n = 30) der Fälle erzielt. Bei 9 Patienten wurde ein Adenokarzinom nachgewiesen (R0 in 7/9 Fälle, 77,8%). Hiervon mussten 3 Patienten (sm3) und 1 Patient (T2) onkologisch nachreseziert werden. In 2 von 25 Fällen mit follow up Daten (8%) wurde ein Residuum bzw. Rezidiv nachgewiesen; beide konnten endoskopisch nachreseziert werden. Postinterventionell wurden alle Patienten antibiotisch zur Postpolypektomie-Syndrom-Prophylaxe behandelt. Es traten 3 nicht interventionspflichtige Blutungen (7,9%) und eine Perforation (1,5%) auf, wonach eine Notfall-OP von Nöten war, kein Postpolypektomie-Syndrom.

    Schlussfolgerung:

    Mit der eFTR steht eine sichere und effektive Methode zur Verfügung, die das bisherige endoskopische Instrumentarium sinnvoll ergänzt. Die Ergebnisse decken sich mit den publizierten Serien. Einen besonderen Stellenwert sehen wir u.a. in der Resektion Adenome mit HG-Dysplasien und v.a. kleiner Frühkarzinome, dazu sind große prospektive Studien notwendig.


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