Z Gastroenterol 2019; 57(09): e353
DOI: 10.1055/s-0039-1695550
Endoskopie
Therapien im Ösophagus: ESD, APC, Vakuumtherapie: Freitag, 04. Oktober 2019, 09:40 – 11:00, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hybrid Argon-Plasma-Koagulation versus Radiofrequenzablation nach endoskopischer Resektion neoplastischer Läsionen im Barrettösophagus. Eine randomisierte Studie an einem tertiären Zentrum

M Knabe
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
J Wetzka
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
J Richl
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
H Kronsbein
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
J Weinrich
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
B Dabrowski
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
A Majdandzic
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
A May
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Therapie der Neoplasien im Barrettösophagus (BÖ) besteht in der endoskopischen Resektion (ER) aller sichtbaren Läsionen und anschließend die Ablation des verbliebenen BÖ. Ziel ist die komplette Eradikation um metachrone Läsionen zu vermeiden. Zwei etablierte Ablationstechniken sind die Argon-Plasma-Koagulation (APC), bzw. nach vorheriger Kochsalzunterspritzung, die Hybrid-APC (H-APC) und die Radiofrequenzablation (RFA). Bislang gibt es keine publizierte Studie zum Vergleich von H-APC und RFA im BÖ.

    Methoden:

    Nach ER wurden Patienten in die Therapiearme H-APC oder RFA randomisiert. Die H-APC erfolgte mit 60 Watt nach NaCL-Unterspritzung. Die RFA erfolgte mit einem 90 °-Katheter 3 × 12 j/cm2 bzw. mit 360 ° Ballon (10 j/cm2-säubern-10 j/cm2). Protokolliert wurden alle Komplikationen, Zeit der Ablation, die Schmerzintensität und Dauer anhand einer Schmerzskala (1 – 10). Die Nachsorge erfolgte nach 3, 6, 12 und 24 Monaten. Der primäre Erfolg war definiert anhand histologischer Eradikation des BÖ in der 6 Monatskontrolle.

    Ergebnisse:

    64 Patienten (60 m, 4 w, mittleres Alter 64,9J.) wurden in die Studien aufgenommen. N = 28 wurden in den RFA-Arm und 38 in den H-APC Arm randomisiert. N = 28 Patienten haben die Ablationsphase beendet und die kurzfristige Nachsorge (3 bzw. 6 Monate) abgeschlossen. 114 interventionelle Ablationen wurden seither durchgeführt. Im Durchschnitt waren 1,8 Ablationen (min. 1 max. 5) zur kompletten Barretteradikation (BE) notwendig. Es gab dabei keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Barrettlänge zwischen den zwei Armen. Die mittlere Barrettlänge vor Ablation war 3,7 cm (H-APC) und 4,9 cm (RFA). Die komplette BE lag bei 90% (RFA) und bei 78% (H-APC). Ausgenommen bei Wundheilungsstörungen (10,1%) fanden sich alle Rezidive an der Neo-Zlinie. Eine signifikanter Unterschied lag in der Schmerzintensität: 3,7/10 (RFA) vs. 1,9/10 (H-APC) und in der Schmerzdauer 7,3 Tage (RFA) und 3,3 Tage (H-APC).

    Schlussfolgerung:

    Beide Methoden zeigen gute Ergebnisse in der BE mit leichtem Vorteil für die RFA. Das Nebenwirkungsprofil dagegen ist signifikant besser für die H-APC. Die Kombination aus H-APC im tubulären Ösophagus und die RFA an der Z-Linie könnten ggf. das Outcome insgesamt positiv beeinflussen.


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