Z Gastroenterol 2019; 57(09): e358
DOI: 10.1055/s-0039-1695563
Endoskopie
Von der Lehre bis zur Ökonomie: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 11:00 – 12:36, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorsorge-Gastroskopie in Deutschland – erste Ergebnisse der Pilotphase der Prä-GIT Studie

A Ebigbo
1   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
C Römmele
1   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
C Meisinger
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Epidemiologie, UNIKA-T, München, Deutschland
,
A Probst
1   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
A Beyer
3   Praxis für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Altötting, Deutschland
,
J Arnold
4   Praxis Dr. Arnold, Dr. Beer, Prof. Dr. Endlicher, Prof. Dr. Kreuser, Regensburg, Deutschland
,
F Beer
4   Praxis Dr. Arnold, Dr. Beer, Prof. Dr. Endlicher, Prof. Dr. Kreuser, Regensburg, Deutschland
,
E Endlicher
4   Praxis Dr. Arnold, Dr. Beer, Prof. Dr. Endlicher, Prof. Dr. Kreuser, Regensburg, Deutschland
,
W Schiffelholz
5   Praxis Dr. Willibold Schiffelholz, Augsburg, Deutschland
,
J Linseisen
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Epidemiologie, UNIKA-T, München, Deutschland
,
H Messmann
1   Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Im Rahmen der Prä-GIT Studie sollen Informationen zur Häufigkeit und zum Verlauf von präkanzerösen und frühmalignen Läsionen im oberen Gastrointestinaltrakt generiert werden. Zudem werden Hochrisikogruppen identifiziert. Studienteilnehmer erhalten im Rahmen einer regulären Vorsorgekoloskopie nach vorangegangenem Einverständnis zeitgleich eine standardisierte hochauflösende Gastroskopie. Zusätzlich werden Risikofaktoren erhoben, Biomaterialien gesammelt und Routinedaten des Gesundheitssystems ausgewertet. Für die Hauptphase der Studie ist geplant, zwischen 11/2019 und 11/2022, 5000 Teilnehmer in 30 Praxen in Bayern einzuschließen.

    Ziel:

    In Vorbereitung führten wir eine Pilotstudie durch, um die Machbarkeit des Studienprotokolls, die Akzeptanz der Untersuchung sowie die Durchführung in der „Praxis“-Realität zu prüfen.

    Methodik:

    Drei gastroenterologische Praxen in Bayern schlossen im Rahmen der einmonatigen Pilotphase Studienteilnehmer ein. Patienten, die sich zur Vorsorgekoloskopie vorstellten, erhielten zusätzlich das Angebot einer Gastroskopie. Nach entsprechender Schulung der teilnehmenden Gastroenterologen erfolgten die Gastroskopien nach einem vorgegebenen Standard-Operating-Procedure (SOP). Zusätzlich erfolgte eine Datenerhebung zu Ernährung und Lebensstil anhand eines Selbstausfüllfragebogens.

    Ergebnisse:

    52 Teilnehmer (23 Männer, 29 Frauen) mit einem durchschnittlichen Alter von 63,4 Jahre (min. 55, max. 78) wurden eingeschlossen. Die Akzeptanz einer zusätzlich angebotenen Gastroskopie lag bei 97% (52/54). Die durchschnittliche Untersuchungszeit war 11 Minuten. Komplikationen traten keine auf. Histologisch bestätigt zeigten 5 der 52 Teilnehmer eine Refluxösophagitis, eine Person einen Barrett-Ösophagus mit LGIEN, eine Person ein Ösophagus-Papillom mit LGIEN und 12 der 52 Teilnehmer eine H.p.-Gastritis. Eine Corpus-dominante Atrophie wurde in einem Fall und ein Duodenal-Adenom mit LGIEN in 2 Fällen beschrieben.

    Zusammenfassung:

    Durch die Prä-GIT Studie wird erstmals für Deutschland eine solide Datenbasis zu prämalignen und frühkanzerösen Veränderungen im oberen Gastrointestinaltrakt generiert. Die jetzige Pilotphase liefert wichtige Erkenntnisse zur Machbarkeit sowie zur Verbesserung der Prozesse im Rahmen der Hauptphase.


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