Der „Over-The-Scope-Grasper“ – ein neues Instrument für die flexible Endoskopie

Hintergrund:

Die Entfernung von Blutkoageln, Nekrosen und gelegentlich auch Fremdkörpern stellt ein signifikantes Problem in der flexiblen Endoskopie dar. Spezielle Greifinstrumente zur Entfernung von zähem Material existieren nicht, die alleinige Absaugung ist oft limitiert.

Methoden:

Es wurde ein spezielles Greifinstrument (Over-The-Scope-Grasper: OTSG) entworfen, das ähnlich einer konventionellen Kappe auf die Endoskopspitze eines konventionellen Gastroskops aufgesteckt werden kann. An der Kappenspitze sind zwei baggerartige Maulteile befestigt, die durch einen außen am Endoskop verlaufenden Zugmechanismus geöffnet und geschlossen werden können. Der Instrumentierkanal des Endoskops bleibt somit zur Saugung/Spülung oder zum Einführen zusätzlicher Instrumente frei. Der Gesamtdurchmesser des Systems beträgt 13 mm.

Patient:

In einem Patienten wurde der OTSG zur Nekrosektomie nach Schaffung einer Gastrozystostomie eingesetzt. Bei einem weiteren Patienten wurde der OTSG zur Entfernung eines großen Koagels nach ESD im mittleren Ösophagus benutzt, nachdem die Entfernung mittels Dormia-Körbchen frustran endete. Das Einführen des Endoskops war bei geschlossenem OTSG jeweils problemlos möglich. Durch Öffnen und Schließen der Maulteile bei gleichzeitiger Saugung gelang ohne Schwierigkeiten die Entfernung von nekrotischem Material bzw. von größeren Koagelanteilen.

Abb. 1: Der „Over-The-Scope-Grasper“

Schlussfolgerung:

Der OTSG wurde erfolgreich eingesetzt. Die weitere Evaluation anhand einer größeren Fallserie steht aktuell noch aus.