Z Gastroenterol 2019; 57(09): e363-e364
DOI: 10.1055/s-0039-1695578
Endoskopie
Was gibt es Neues: ESD-Devices und LAMS: Freitag, 04. Oktober 2019, 12:55 – 14:23, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prospektive Multicenter Studie zur Evaluation der Sicherheit bei der Anwendung des Interscope EndoRotor® Resectionssystems im Colon

M Knabe
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
S Hollerbach
2   Allgemeines Krankenhaus Celle, Gastroenterologie, Celle, Deutschland
,
T Rösch
3   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Gastroenterologie, Hamburg, Deutschland
,
C Spada
4   Fondazione Poliambulanza, Endoscopy Unit, Brescia, Italien
,
A Repici
5   Humanitas Research Hospital, di Unità Operativa Endoscopia digestiva, Mailand, Italien
,
A May
1   Sana Klinikum Offenbach, Gastroenterologie, Offenbach, Deutschland
,
G Costamagna
6   Gemelli Hospital Rome, Endoscopia Digestiva Chirurgica, Rom, Italien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Rezidivraten nach Polypektomie großer Adenome im Colon werden nach „Piecemeal“ Resektion mit bis zu 30% angegeben. Die weitere Therapie eines Narbenrezidivs ist sehr anspruchsvoll. Die Vollwandresektion ist aufgrund der Resektatgröße limitierend, so dass langwierige Prozeduren oder die Operation die Alternative darstellen. Mit dem Endorotor® Resektionsystem wurde ein katheterbasiertes System zur nicht-thermischen Resektion komplexer Adenome und deren Rezidive entwickelt. Im Gegensatz zur thermischen Ablation kann der Endorotor die intakten Gewebspartikel (Größe 4 – 5 mm) sammeln, um sie dann aufzuarbeiten.

    Ziele:

    Die vorliegende Arbeit zeigt erste Ergebnisse der internationalen Pilotstudie zur sicheren Anwendung des neuen Systems am Menschen.

    Methodik:

    Eingeschlossen wurden Patienten nach Polypektomie mit einem Rezidiv auf der Narbenplatte. Nach Behandlung mit dem Endorotor® der Firma Interscope (Whitinsville, USA), erfolgte die Kontrolle nach 3 Monaten. Interventionszeit und Komplikationen wurden erfasst.

    Ergebnisse:

    An 5 Zentren wurden insgesamt 14 (3 m, 11 w) Patienten mit dem neuen System behandelt. Bei N = 9 Adenomen handelte es sich um sehr große Rezidive mit einem minimalen Durchmesser von > 20 mm. Die durchschnittliche Größe der Rezidive lag dabei bei 36 mm (20 mm bis 80 mm). Die technische Erfolgsrate im Kollektiv lag bei 83%. Es wurden N = 11 (78%) der Adenome ausschließlich mittels Endorotor behandelt. Bei N = 3 wurden polypoide Anteile zusätzlich mit konventionell therapiert. In der Histologie fanden sich N = 2/14 HGIEN. Während der Prozedur kam es zu 15,5% Minorblutungen sowie zu 15,5% postinterventionellen Blutungen darunter einer (7%) Majorblutung. Eine Perforation trat nicht auf. Alle Komplikationen ließen sich endoskopisch behandeln. Die mittlere Interventionszeit lag bei 24,5 min. Im 3-Monate Follow-up war bei 64% der Läsionen weiterhin Adenomgewebe nachweisbar. Die Größe der Residuen lag im Durchschnitt aber nur bei 14,5% der ursprünglichen Größe nach einer einzigen Behandlung, und sie konnten endoskopisch wiederholt therapiert werden.

    Schlussfolgerung:

    Die ersten Erfahrungen zeigen trotz erhöhter Blutungsrate, dass die Anwendung des neuen Systems sicher ist und eine mögliche Alternative für die Operation darstellen kann.


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