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DOI: 10.1055/s-0039-1695578
Prospektive Multicenter Studie zur Evaluation der Sicherheit bei der Anwendung des Interscope EndoRotor® Resectionssystems im Colon
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Die Rezidivraten nach Polypektomie großer Adenome im Colon werden nach „Piecemeal“ Resektion mit bis zu 30% angegeben. Die weitere Therapie eines Narbenrezidivs ist sehr anspruchsvoll. Die Vollwandresektion ist aufgrund der Resektatgröße limitierend, so dass langwierige Prozeduren oder die Operation die Alternative darstellen. Mit dem Endorotor® Resektionsystem wurde ein katheterbasiertes System zur nicht-thermischen Resektion komplexer Adenome und deren Rezidive entwickelt. Im Gegensatz zur thermischen Ablation kann der Endorotor die intakten Gewebspartikel (Größe 4 – 5 mm) sammeln, um sie dann aufzuarbeiten.
Ziele:
Die vorliegende Arbeit zeigt erste Ergebnisse der internationalen Pilotstudie zur sicheren Anwendung des neuen Systems am Menschen.
Methodik:
Eingeschlossen wurden Patienten nach Polypektomie mit einem Rezidiv auf der Narbenplatte. Nach Behandlung mit dem Endorotor® der Firma Interscope (Whitinsville, USA), erfolgte die Kontrolle nach 3 Monaten. Interventionszeit und Komplikationen wurden erfasst.
Ergebnisse:
An 5 Zentren wurden insgesamt 14 (3 m, 11 w) Patienten mit dem neuen System behandelt. Bei N = 9 Adenomen handelte es sich um sehr große Rezidive mit einem minimalen Durchmesser von > 20 mm. Die durchschnittliche Größe der Rezidive lag dabei bei 36 mm (20 mm bis 80 mm). Die technische Erfolgsrate im Kollektiv lag bei 83%. Es wurden N = 11 (78%) der Adenome ausschließlich mittels Endorotor behandelt. Bei N = 3 wurden polypoide Anteile zusätzlich mit konventionell therapiert. In der Histologie fanden sich N = 2/14 HGIEN. Während der Prozedur kam es zu 15,5% Minorblutungen sowie zu 15,5% postinterventionellen Blutungen darunter einer (7%) Majorblutung. Eine Perforation trat nicht auf. Alle Komplikationen ließen sich endoskopisch behandeln. Die mittlere Interventionszeit lag bei 24,5 min. Im 3-Monate Follow-up war bei 64% der Läsionen weiterhin Adenomgewebe nachweisbar. Die Größe der Residuen lag im Durchschnitt aber nur bei 14,5% der ursprünglichen Größe nach einer einzigen Behandlung, und sie konnten endoskopisch wiederholt therapiert werden.
Schlussfolgerung:
Die ersten Erfahrungen zeigen trotz erhöhter Blutungsrate, dass die Anwendung des neuen Systems sicher ist und eine mögliche Alternative für die Operation darstellen kann.
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