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DOI: 10.1055/s-0039-1695585
Die Substitution mit Alpha1-Antitrypsin ist bei Patienten mit schwerem Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Pi*ZZ-Genotyp) mit einer Verbesserung Leber-bezogener Parameter assoziiert
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Hintergrund:
Die klassische Form des Alpha1-Antitrypsin (AAT)-Mangels (Pi*ZZ-Genotyp) stellt aufgrund der Lungen- und Leberbeteiligung eine der häufigsten letal verlaufenden genetischen Erkrankungen dar. Während die intravenöse Substitution mit AAT die Progression der Pi*ZZ-assoziierten Lungenerkrankung hemmt, stellt die Lebertransplantation die einzige Behandlungsoption der Pi*ZZ-assoziierten Lebererkrankung dar. Da eine AAT-Gabe in vitro zu einer verminderten hepatozytären AAT-Expression führt und da AAT in experimentellen Mausmodellen hepatoprotektiv wirkt, evaluierten wir den Einfluss der AAT-Substitution auf den Leber-Phänotyp bei Pi*ZZ-Patienten.
Methodik:
481 Pi*ZZ-Patienten ohne hepatische Komorbidität (336 deutsch, 62 österreichisch, 40 portugiesisch, 25 dänisch und 18 spanisch), davon 206 ohne und 275 mit AAT-Augmentation, erhielten eine systematische klinische und laborchemische Untersuchung. Die Lebersteifigkeit (LSM) wurde mittels transienter Elastografie bestimmt. Die Daten wurden für Alter, Geschlecht, BMI und Diabetes mellitus adjustiert.
Ergebnis:
Pi*ZZ-Patienten, die eine AAT-Substitution erhielten, waren älter und hatten eine ausgeprägtere pulmonale Symptomatik (höherer CAT (COPD Assessment Test) und häufiger Heimsauerstofftherapie). Dahingegen zeigten substituierte Pi*ZZ-Probanden niedrigere GGT-Werte (87 vs. 94 U/L, P= 0,007), eine geringere Lebersteifigkeit (6,1 vs. 6,7 kPa, P= 0,017), verminderte APRI- und FIB-4-Werte (0,31 vs. 0,34 units, P= 0,009 und 1,28 vs. 1,38 units, P< 0,001) sowie höhere Thrombozytenzahlen (235 vs. 229 G/L, P= 0,041) als nicht-augmentierte Pi*ZZ-Probanden. Eine multivariable Analyse bestätigte die Assoziation zwischen der AAT-Augmentation und der Verbesserung Leber-bezogener Parameter.
Schlussfolgerung:
In einer großen Pi*ZZ-Patientenkohorte zeigte sich, dass die AAT-Substitutionstherapie positive Auswirkungen auf die Pi*ZZ-assoziierten Leberphänotypen haben könnte. Weitere, prospektive Studien sind nötig, um diese Observation zu bestätigen und die zugrundeliegenden Mechanismen aufzudecken.
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