Z Gastroenterol 2019; 57(09): e380
DOI: 10.1055/s-0039-1695621
Minimal invasive Chirurgie
Robotic und minimalinvasive Chirurgie: Freitag, 04. Oktober 2019, 14:00 – 15:36, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Roboter-assistierte Resektion einer retrorektalen Schwanzdarmzyste – erstbeschreibender Fallbericht einer 27-jährigen Patientin

P Wilhelm
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
K Jansen
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
J Rolinger
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
S Axt
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
J Johannink
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
,
A Kirschniak
1   Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik fur Allgemeine Viszeral- und Transplantationschirurgie, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Schwanzdarmzysten stellen eine seltene Form perirektaler Raumforderungen dar. Es handelt sich dabei um zystische Hamartome mit zumeist retrorektaler Manifestation und weiblicher Prädominanz. Das maligne Entartungsrisiko ist unzureichend evaluiert und wird mit etwa 2 – 10% angegeben. Unabhängig vom Malignitätsrisiko besteht die Gefahr für Komplikationen durch Infektion, Fistelbildung, Defäkationsstörungen und Dystokie, so dass die Indikation zur vollständigen Resektion gegeben ist.

    Zielsetzung:

    Die Patientendaten, der Therapieverlauf und die Diagnostik sollen dargestellt und die aktuelle Literatur zum Stand der Resektionstechniken bei symptomatischen Schwanzdarmzysten zusammengefasst werden.

    Methodik:

    Wir beschreiben den Fall einer 27-jährigen Patientin mit intermittierendem Prolabieren einer rundlichen Struktur bei Defäkation. Es bestand der Verdacht auf eine Schwanzdarmzyste loco typico. Wir stellen die präoperativen Befunde einschließlich der funktionellen Diagnostik, die Durchführung der endoskopischen Histologiegewinnung sowie die Technik der Roboter-assistierten retrorektalen Zystenresektion dar.

    Ergebnis:

    Es erfolgte die Roboter-assistierte Schwanzdarmzystenresektion. Dabei präsentierte sich intraoperativ eine Vollwandläsion der hinteren Rektumwand im Bereich der ehemaligen transluminalen Punktionsstelle, die sich komplikationslos übernähen ließ.

    Schlussfolgerung:

    Verschieden Zugangswege sind für die Schwanzdarmzystenresektion beschrieben. Die weiteste Verbreitung ist für den posterioren/sakralen Zugang dokumentiert. Weitere etablierte Techniken sind die abdominale und transrektale Resektion. Eine abdominale Roboter-assistierte Zystenresektion ist nicht vorbeschrieben. Aufgrund der umfangreichen Erfahrung mit der Roboter-assistierten minimalinvasiven Chirurgie im kleinen Becken wählten wir die hier erstbeschriebene Vorgehensweise. Die Roboter-assistierte Resektion ist machbar, das intraoperative Komplikationsmanagement ist sicher.


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