Z Gastroenterol 2019; 57(09): e382-e383
DOI: 10.1055/s-0039-1695629
Minimal invasive Chirurgie
Robotic und minimalinvasive Chirurgie: Freitag, 04. Oktober 2019, 14:00 – 15:36, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation eines Augmented Reality Pointers bei virtueller laparoskopischer Cholezystektomie

F Huettl
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
T Huber
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
M Paschold
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
H Lang
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
F Heinrich
2   Universität Magdeburg, Fakultät für Informatik, Institut für Simulation und Grafik, Magdeburg, Deutschland
,
C Hansen
2   Universität Magdeburg, Fakultät für Informatik, Institut für Simulation und Grafik, Magdeburg, Deutschland
,
W Kneist
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Cholezystektomien zählen zu den häufigen laparoskopischen Weiterbildungseingriffen bei denen der Operateur (Assistenzarzt) durch den Kameraassistenten (Facharzt) angeleitet wird. Mithilfe einer neu entwickelten Applikation für ein Augmented Reality (AR) Display (Microsoft HoloLens) soll die verbale Kommunikation unterstützt werden ohne den Operationsfluss zu unterbrechen. Der AR Pointer ermöglicht die sprachgesteuerte Aktivierung von Zeichen, welche in den vernetzten AR Brillen angezeigt werden. Ziel war es, den Einsatz des Pointers bei der virtuellen Cholezystektomien (vCHE) am Laparoskopiesimulator präklinisch zu evaluieren.

    Methoden:

    Die Probanden (n = 10; 6 Weiterbildungsassistenten und 3 Fachärzte) führten in einem cross-over Studiendesign jeweils eine vCHE mit (mAR) und ohne (oAR) AR Pointer durch und wurden hierbei vom gleichen Facharzt angeleitet. Zur Standardisierung wurden die AR Displays in beiden Fällen getragen. Individuelle Charakteristika und Präferenzen wurden mittels Fragebögen erfasst. Die virtuellen Leistungsparameter wurden durch den Simulator (LapSim, Surgical Science) erfasst und mithilfe des z-Scores standardisiert.

    Ergebnisse:

    Die Mehrzahl (90%) der Teilnehmer empfanden den AR Pointer als hilfreich. Dabei zeigt sich eine Reduktion der Fehler (mAR vs. oAR: Median (IQR): 2,57 (-1,00; 4,30) vs. -2,26 (-2,68;-0,59); p = 0,074) und eine Steigerung der Bewegungsökonomie (mAR vs. oAR: Median (IQR): 0,51 (-1,69; 2,50) vs. -0,39 (-3,04; 1,79); p = 0,508). Ein Proband empfand die Verdunkelung durch die Brillengläser als störend. Der Tragekomfort der Brillen wurde von 60% der Probanden als schlecht eingestuft. Insbesondere traf dies für alle weiblichen Probanden (n = 4) zu.

    Schlussfolgerung:

    In dieser ersten präklinischen Studie wurde der neu entwickelte AR-Pointer von Chirurgen aller Ausbildungsstufen als wertvolle Unterstützung wahrgenommen. Vor allem eine Reduktion der Fehlerquote konnte durch die augmentierte Unterstützung erreicht werden. Die prospektive Evaluation dieses innovativen Tools für die chirurgische Weiterbildung im Operationssaal ist bereits geplant.


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