Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S2-S3
DOI: 10.1055/s-0039-1695809
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Leber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Echtzeit-Kontrastmittelsonografie zur Visualisierung eines hepatischen Hydrothoraxes bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose – praktische Erfahrungen eines universitären Leberzentrums

VT Mücke
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
D Fitting
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
G Dultz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
P de Leuw
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 2, Frankfurt am Main, Germany
,
N Weiler
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
MM Mücke
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
J Hausmann
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
C Welsch
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
S Zeuzem
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
J Bojunga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
,
M Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt am Main, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Der hepatische Hydrothorax ist definiert als Ansammlung eines Transsudates im Pleuraraum bei Patienten mit Leberzirrhose ohne relevante pulmonale oder kardiale Begleiterkrankung. Seine definitive Detektion hat therapeutische Konsequenzen. Wir untersuchten die Praktikabilität der Echzeit-Kontrastmittel-(KM-)Sonografie als strahlenfreie Methode zur Visualisierung eines hepatischen Hydrothoraxes (HHTs) im klinischen Alltag.

    Methode:

    43 Patienten mit hydropisch dekompensierter Leberzirrhose, mit Aszites und simultanem Pleuraerguss, konnten eingeschlossen werden. Als Bestätigung des HHTs wurde nach intraperitonealer KM-Gabe (2,4 – 4,8 ml Sonovue®) ein visualisierbarer KM-Übertritt von intraperitoneal nach intrapleural gewertet. Zur Applikation erfolgte eine sonografisch gesteuerte Aszitespunktion in loco typico. Es wurde für mindestens 8 Minuten nach Injektion sonografiert, um auch späte Übertritte des KM vom Aszites in den Pleuraspalt zu detektieren.

    Ergebnisse:

    In 16 Patienten visualisierte sich ein Zwerchfelldefekt im Sinne eines HHTs, bei 15 Patienten zeigte sich kein KM-Übertritt in den Pleuraraum und in 12 Patienten konnte eine Aszitespunktion aufgrund zu geringer Flüssigkeitsmengen nicht erfolgen. In den meisten Patienten zeigte sich ein rechtsseitiger Pleuraerguss (n = 40), in 3 Patienten ausschließlich linksseitig und in 8 Patienten beidseits. Die durchschnittliche Zeit bis zum ersten KM-Übertritt betrug 120 Sekunden. Akutkomplikationen oder Unverträglichkeiten wurden nicht beobachtet.

    Schlussfolgerung:

    Wir berichten über die sichere intraperitoneale KM-Applikation zur Echtzeit-KM-Sonografie in der zu unserer Kenntnis bisher größten beschriebenen Patientenkohorte. Die Visualisierung eines HHTs mittels KM-Sonografie ist nach unseren Erfahrungen sicher und praktikabel im klinischen Alltag anwendbar.

    Ausschnitt der Patientencharakteristika (n = 43)

    Alter (Jahren): 60 (36 – 84)

    Männlich, n (%): 32 (74)

    Child-Pugh

    B, n (%): 27 (63)

    C, n (%): 9 (21)

    N/A, n (%): 7 (16)

    Therapie:

    a) TIPS, n (%): 4 (9)

    b) Permanenter Pleurakatheter, n (%): 5 (12)

    c) Alfapump, n (%): 1 (2)

    d) Diuretika+Punktionen, n (%): 26 (60)

    e) LTX, n (%): 1 (2)

    f) Pleurodese, n (%): 1 (2)

    g) Netzeinlage, n (%): 1 (2)

    h) Kombinationen, n (%): 4 (9)


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