Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S26
DOI: 10.1055/s-0039-1695875
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Notfallsonografie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Korrelation bei erfolgreichem sonografischem Steinnachweis zwischen Sonografie- und Computertomografie-Befund bei Patienten mit vermuteten Nierenkoliken

L Fuchs
1   Inselspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Switzerland
,
J Klukowska-Rötzler
1   Inselspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Switzerland
,
M Ricklin
1   Inselspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Switzerland
,
A Exadaktylos
1   Inselspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Switzerland
,
B Lehmann
1   Inselspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Switzerland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Wie unterscheiden sich die Befunde zwischen Sonografie- und Computertomografie (CT)-Untersuchungen bei Nierenkolik-Patienten, wenn ein sonografischer Steinnachweis gelang?

    Material und Methoden:

    Retrospektive Datenanalyse von Austrittberichten eines universitären Notfallzentrums während vier Jahren, nach Durchsuchung der Datenbank mit Begriffen zu „Nierenkoliken“. Auf 5109 Suchergebnisse wurden Ein- und Ausschlusskriterien angewandt und 1039 Patienten eingeschlossen. Diese hatten sowohl eine Sonografie wie auch eine CT zur Steinsuche erhalten. Das durchschnittliche Alter dieser Patienten war 48 Jahre (Range: 16 – 102J.), 75,29% davon männlich, 24,71% weiblich.

    Ergebnisse:

    Die Diagnose „Nierensteinleiden“ wurde bei 862/1039 Patienten gestellt (82,96%). Bei 857 wurde CT-grafisch ein Stein nachgewiesen (82,48%). Bei 203 gelang der sonografische Steinnachweis (19,54%), wobei 190 die Abschlussdiagnose „Nierensteinleiden“ erhielten (93,6%).

    Bei diesen 203 Patienten wurde 194 Mal ebenfalls ein Stein in der CT nachgewiesen (95,57%). Bei 13 (6,7%) waren die Angaben zur Steinlokalisation für einen Vergleich zu ungenau. 68 zeigten einen identischen Befund (35,05%). Bei 49 (25,26%) unterschieden sich Steinlokalisation, nicht aber die Steinanzahl. Bei 56 (28,87%) wurden CT-grafisch mehr Steine diagnostiziert als sonografisch, eine klinische Relevanz der zusätzlichen Steine war in 23 von 194 (11,86%) Patienten anzunehmen. Dem stehen 8 Patienten (4,12%) gegenüber, wo sich sonografisch zusätzliche Steine zeigten, einer davon klinisch relevant (0,52%).

    Schlussfolgerung:

    Wurde bei Verdacht auf Nierenkoliken sowohl eine Sonografie als auch eine CT durchgeführt, war die Sensitivität der CT-Untersuchung überlegen. In etwa 20% der Patienten gelang der sonografische Steinnachweis. Hier zeigten sich die Befunde im Vergleich zur CT oft identisch oder von gleicher klinischer Relevanz. Nur in 11,86% der Fälle wurde durch die CT-Untersuchung ein zusätzlicher, klinisch relevanter Stein nachgewiesen. Dies impliziert, dass bei erfolgreichem sonografischen Steinnachweis mit einer CT-grafischen Bestätigung des Befundes zugewartet und eine Therapie gestartet werden könnte. Weitere Daten, wie sich dieses Zuwarten nach erfolgreichem sonografischen Steinnachweis auf klinische Endpunkte auswirkt, wären wünschenswert.


    #