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DOI: 10.1055/s-0039-1695902
Inanspruchnahme von cETS, NIPT und invasiver Diagnostik im Risikokollektiv in den Jahren 2015 bis 2018- Ein Update
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)
Fragestellung:
Sowohl das kombinierte Ersttrimesterscreening (cETS) als auch der Nicht-invasive Pränataltest (NIPT) sind flächendeckend verfügbare Methoden zur Identifikation von Feten mit einem erhöhten Risiko für Trisomien. Jedoch ist unbekannt in welchem Umfang die o.g. Tests von Schwangeren in Deutschland beansprucht werden und ob sich dieser den letzten Jahren verändert hat. Deshalb wurde die Häufigkeit des NT-Screenings und des NIP-Tests im Risikokollektiv in den Jahren 2015 bis 2018 verglichen.
Material und Methode:
Befragt und untersucht wurden Einlingsschwangere, die von 2015 bis 2018 in der 19+0 bis zur 22+0 SSW zur detaillierten Ultraschalluntersuchung aufgrund diverser Risiken zugewiesen wurden. Die vorherige Inanspruchnahme des cETS, NIPT bzw. der invasiven Diagnostik wurde in Abhängigkeit vom Untersuchungszeitpunkt erfasst.
Ergebnisse:
6510 Schwangere wurden in die Studie eingeschlossen. Die Häufigkeiten der Inanspruchnahme der jeweiligen Screening-Methoden sind der folgenden Tabelle zu entnehmen.
Jahr |
n |
ETS |
NIPT |
ETS und NIPT |
Invasive Diagnostik |
2015 |
1608 (24,7%) |
563 (35,0%) |
50 (3,1%) |
2 (0,1%) |
133 (8,2%) |
2016 |
1543 (23,7%) |
559 (36,2%) |
101 (6,5%) |
10 (0,6%) |
137 (8,9%) |
2017 |
1677 (25,8%) |
582 (34,7%) |
139 (8,3%) |
26 (1,6%) |
146 (8,8%) |
01 – 06/2018 |
823 (12,6%) |
315 (38,3%) |
75 (9,1%) |
17 (2,1%) |
58 (7,0%) |
07 – 12/2108 |
859 (13,2%) |
305 (35,3%) |
105 (12,2%) |
27 (3,1%) |
50 (5,8%) |
Gesamt |
6510 (100%) |
2324 (35,7%) |
470 (7,2%) |
82 (1,3%) |
524 (8,0%) |
Im Risikokollektiv ließen im Jahr 2015 38,2% und im Jahr 2018 bereits 44,2% einen Screeningtest für Trisomien durchführen. Dabei bleibt der Anteil der Schwangeren, die ein NT-Screening oder cETS durchführen lassen konstant bei durchschnittlich 35,7%, jedoch stieg der Anteil der Schwangeren, die einen NIPT durchführen ließen, von 3,2% im Jahr 2015 auf bereits 13,3% im Jahr 2018 (p < 0,001). Risikoschwangere entscheiden sich 3,5mal häufiger für das cETS als für NIPT.
Schlussfolgerung:
Auch ohne Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen entscheidet sich ein relevanter und zunehmender Anteil der Risikoschwangeren für den NIPT. Im Gegensatz zu anderen Ländern bleibt der Anteil derer, die sich für das cETS entscheiden, über die Jahre konstant.
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