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DOI: 10.1055/s-0039-1695905
Longitudinale Vermessung der fetalen Nebenniere und ihr Wachstumsverlauf als Risikomarker für die späte Frühgeburt
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Eine Größenveränderung der fetalen Nebenniere wird als Indikator für eine spontane Frühgeburt diskutiert. Während frühere Studien sich auf Querschnittsvermessungen konzentrierten, untersuchte die vorliegenden Studie die fetale Nebenniere longitudinal mittels transabdominalem Ultraschall im Verlauf der Schwangerschaft.
Hierzu wurde die fetale Nebenniere in der 24 – 26, 28 – 30 und 34 – 36 Schwangerschaftswoche (gw) in einer prospektiven, gesunden Schwangerschaftskohorte vermessen. Die Wachstumsverläufe der gesamten Nebenniere und des Nebennierenmarks (der sogenannte fetalen Zone) sowie das Verhältnis der Breite dieser fetalen Zone zur Gesamtbreite der Nebennieren (w/W) wurden unter Verwendung wiederholter ANOVA-Messungen analysiert. Um die Wachstumsverläufe des Größenverhältnisses w/W von Frühgeborenen zu reifgeborenen Feten sowie bei Schwangeren mit oder ohne klinische Anzeichen einer drohenden Frühgeburt zu vergleichen, verwendeten wir zusätzlich die Propensity Score-Methode.
In Bezug auf die gesamte Nebenniere zeigten unsere longitudinalen Daten eine statistisch signifikante Zunahme der Nebennierenlänge, -breite und -volumen (p < 0,0001) bei Frauen mit verfügbaren Messwerten zu allen drei Zeitpunkten (n = 386). Ebenso nahm die Breite der fetalen Zone (w) im Verlauf der Schwangerschaft zu (p < 0,0001), während das Verhältnis der fetalen Zone (w) zur Gesamtbreite (W) des Organs abnahm (p < 0,0001) (n = 329). Vergleicht man die Wachstumsverläufe dieser Breiten zueinander (w/W) in Feten die früh (< 37+0) geboren werden (n = 11) mit den Feten die am Termin geboren werden (n = 22), so wurde in beiden Gruppen eine stetige Abnahme des Verhältnisses w/W zwischen der gw 24 – 26 und der 28 – 30 beobachtet. Diese setzte sich für die reif geborenen Feten darüber hinaus fort. Bei frühgeborenen Feten hingegen stieg das Verhältniss jedoch bei gw 34 – 36 über das in der Schwangerschaft an.
Unsere Studie liefert longitudinale Wachstumsdaten der fetalen Nebenniere und unterstützt die Hypothese, dass die Vergrößerung der fetalen Zone ein Hinweis auf eine spätere Frühgeburt ist und neben weiteren Markern zur Risikostratifizierung auch bei asymptomatischen Schwangeren benutzt werden kann.
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