Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S42
DOI: 10.1055/s-0039-1695920
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pränatale Prädiktoren für biventrikuläres versus non-biventrikuläres Outcome bei Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum (PAIVS) und kritischer Pulmonalstenose (CPS)

A Wolter
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
N Markert
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
A Kurkevych
2   Ukrainian Children's Cardiac Center, Fetal Cardiology Unit, Kiew, Ukraine
,
J Degenhardt
3   Praenatalplus, Köln, Germany
,
J Ritgen
3   Praenatalplus, Köln, Germany
,
R Stressig
3   Praenatalplus, Köln, Germany
,
JS Wolter
4   Kerckhoff Herz- und Thoraxzentrum, Kardiologie, Bad Nauheim, Germany
,
C Enzensberger
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
M Götte
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
C Vorisek
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
M Khalil
5   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Kinderherzzentrum Gießen, Abteilung für Kinderkardiologie, Gießen, Germany
,
J Thul
5   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Kinderherzzentrum Gießen, Abteilung für Kinderkardiologie, Gießen, Germany
,
O Graupner
6   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Frauenklinik, München, Germany
,
R Axt-Fliedner
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Ziel unserer retrospektiven Auswertung war die Analyse pränataler Parameter hinsichtlich Vorhersage biventrikuläres (BV) Outcome bei PAIVS/CPS.

    Material und Methode:

    89 Feten zwischen 01/08 – 12/18 unserer Abteilung für Pränatalmedizin am Universitätsklinikum Gießen, der Praxis praenatalplus Köln sowie der Fetal Cardiology Unit Kiew mit medianem Follow-up von 24 Monaten wurden ausgewertet.

    Ergebnisse:

    18/89 (20,2%) waren Schwangerschaftsabbrüche, 5 (5,6%) waren intrauterin verstorben, einer (1,1%) war pränatal lost for follow-up. Eine pränatale fetale Valvuloplastie wurde durchgeführt. 36 (40,4%) hatten ventrikulokoronare Fisteln (VCAC) und 66 (74,2%) eine Trikuspidalinsuffizienz (TI). 65/89 (73,0%) waren Lebendgeburten, vier (6,2%) waren postnatal lost for follow-up, 16 (26,2%) starben, davon drei präinterventionell. Einer der Verstorbenen war univentrikulär, in den anderen Fällen war die Zirkulation unklar.

    In 38/46 (82,6%) lagen Informationen bezüglich Zirkulation vor.25/38 (65,8%) hatten BV-outcome, hierunter auch die Patientin mit pränataler Intervention. 13 (34,2%) hatten non-BV-outcome, darunter zwei mit 1,5-Zirkulation. Innerhalb der non-BV-outcome-Gruppe waren signifikant mehr VCAC-Fälle und innerhalb der BV-Gruppe signifikant mehr TI-Fälle. Zwei Patienten mit VCAC hatten aber BV-outcome, einer 1,5-Zirkulation.

    Der beste Prädiktor für BV-Outcome war die Trikuspidal-/Mitralklappen (TV/MV)-Ratio im Gestationsinterval 2 (24 – 30 SSW) und 3 (> 30SSW). Für Interval 2 lag der Cutoff bei 0,62, mit einer Sensitivität von 85%, Spezifität von 86%, einem positiv prädiktiven Wert (PPV) von 92% und negativ prädiktiven Wert (NPP) von 75%, für Interval 3 mit 0,71 als Cutoff war die Sensitivität 91,0%, Spezifiät 83%, PPV 91% und NPV 83%. Im Interval 1 (< 24 SSW) fanden wir die TI-Geschwindigkeit (Cutoff 141 m/s) mit Sensitivität und Spezifität von 100% als besten Prädiktor bei allerdings limitierter Anzahl an Messungen.

    Schlussfolgerung:

    Viele publizierte Scores bezüglich Outcomeprädiktion sind nicht alltagstauglich. TV/MV Ratio ist ein einfach zu bestimmender Parameter mit hohem prädiktivem Wert. VCAC sind mit non-BV-Outcome assoziiert, die pränatale Diagnosestellung ist allerdings anspruchsvoll.


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