Forschungs- und Ausbildungssituation im Bereich der Abdomensonografie an den deutschen Universitätsklinika: Ein Vergleich über 20 Jahre – 1999 – 2019

Fragestellung:

1999 und 2009 führte unsere Arbeitsgruppe Umfragestudien zur Forschungs- und Ausbildungssituation an den 36 deutschen Universitätsklinika durch. Ziel der vorliegenden Studie ist es, erneut einen Überblick über die Aus- und Weiterbildungssituation sowie über den Forschungsstand des abdominellen Ultraschalls an den deutschen Universitätsklinika zu leisten und die erhobenen Daten mit den Ergebnissen von 1999 und 2009 vergleichend auszuwerten.

Material und Methode:

Mittels Fragebogen wurden die ärztlichen Leiter der gastroenterologischen Abteilungen aller 36 deutschen Universitätsklinika angeschrieben und zur Aus- und Weiterbildungssituation der Ärzte und Studierenden sowie zur aktuellen Forschungsaktivität befragt. Um statistische Vergleichbarkeit zu gewährleisten und die Entwicklung der erfragten Parameter über 20 Jahre zeichnen zu können, wurden bestehende Fragen zu o.g. Themenfeldern übernommen oder ergänzend bearbeitet. Neben technischen Entwicklungen der verwendeten Soft- und Hardware und dem Einsatz moderner Untersuchungsmethoden betreffen neu hinzugekommene Fragen u.a. Entwicklungen im Bereich der Lehre, zum Beispiel bezüglich des Einsatzes von Simulationsgeräten.

Ergebnisse:

Zur Einschätzung der Forschungslage wurden Angaben zur Publikationsleistung, Forschungsförderung und aktuellen Forschungsaktivität der Abteilungen erfragt. Trotz des 2009 sehr heterogen gezeichneten Bildes der Ausbildungsqualität zeigte sich eine leichte Verbesserung zwischen 1999 und 2009. Die Ausbildungsdauer unter Supervision durch einen erfahrenen Untersucher schwankte von nur einem Tag bis 300 Tage (Median: 40 Tage). Die Anzahl der durchgeführten Untersuchungen bis zum Ausbildungsende umfasste 300 bis 9000 (Median: 800 Untersuchungen). In 94% der Kliniken erfolgte die Ausbildung ganztätig über einen kontinuierlichen Zeitraum von durchschnittlich 6,1 Monaten (Range: 1 – 36 Monate). Die Forschungssituation stagnierte hingegen auf unbefriedigendem Niveau. Wurde 1999 noch an 80% der Abteilungen geforscht, reduzierte sich dieser Anteil bis 2009 auf 74%.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine Stabilisierung der Aus- und Weiterbildung für Studierende und Assistenzärzte und eine weiterhin ausbaufähige Forschungssituation und -förderung.

Schlussfolgerungen:

Die Studienergebnisse sollten in die weiteren Aus- und Weiterbildungskonzepte einfließen. Des Weiteren sollte über die Etablierung einer Zusatzbezeichnung Sonografie nachgedacht werden.