Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S45-S46
DOI: 10.1055/s-0039-1695930
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Uteroplazentare Perfusion im zweiten Trimenon bei Schwangeren mit hohem Präeklampsierisiko unter ASS-Prophylaxe und einem Low-Risk-Kollektiv

T Rühl
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
,
J Roxin
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
2   Medizinische Fakultät der Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany
,
J Ritgen
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
,
M Kolsch
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
,
A Schubert
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
,
R Stressig
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
,
J Degenhardt
1   Praenatal Plus, Köln, Germany
2   Medizinische Fakultät der Justus-Liebig-Universität, Gießen, Germany
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Ermittlung des individuellen Präeklampsierisikos ist essentieller Bestandteil des Ersttrimesterscreenings (ETS) gemäß den Richtlinien der Fetal Medicine Foundation London (FMF). Ziel der Untersuchung war es, die Entwicklung der uteroplazentaren Perfusion vom ETS zum zweiten Trimenon bei Schwangeren mit hohem Präeklampsierisiko und ASS-Prophylaxe und Patientinnen mit unauffälligem ETS auf Gruppenunterschiede hin zu analysieren.

    Material und Methode:

    480 Schwangere mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie vor der 34. SSW (Risiko > 1:80 gemäß des FMF-Screeningalgorithmus) und 480 Schwangere mit unauffälligem ETS wurden eingeschlossen. Die Patientinnen der Risikogruppe erhielten daraufhin eine ASS-Prophylaxe mit 100 bzw. 150 mg/d. Zum Zeitpunkt 1 (11+0 – 13+6 SSW) wurden qualitativ und quantitativ die Pulsatilität der Aa. uterinae (MoM, Notching ja vs. nein) analysiert, sowie maternaler BMI, Nikotinabusus und präexistenter Hypertonus. Mittels Regressionsmodellen und Gruppenvergleichen wurden Unterschiede zwischen High- und Low-Risk-Gruppe bei uteroplazentarer Perfusion, fetalem Schätzgewicht, Verhältnis Kopfumfang zu Bauchumfang (KU/AU-Quotient), sowie des maternalen Blutdrucks zum Zeitpunkt 2 (20+0 – 24+6 SSW) untersucht.

    Ergebnisse:

    Patientinnen der Risikogruppe zeigten systematisch höhere MoM-Werte der A. uterina-Pulsatilität zu beiden Untersuchungszeitpunkten (p 0,04 zu Zeitpunkt 2). Je höher dabei der uteroplazentare Widerstand zu Zeitpunkt 1 war, desto höher blieb er auch zu Zeitpunkt 2. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit dem maternalen BMI oder Nikotinkonsum zeigte sich dabei nicht. Das fetale Schätzgewicht unterschied sich zum Zeitpunkt 2 zwischen den Gruppen. Der KU/AU-Quotient lag in der Risikogruppe oberhalb der Kontrollgruppe, jedoch hier ohne statistische Signifikanz zu erreichen. Diese Effekte verstärkten sich in der Risikogruppe mit zunehmender Latenz zwischen den Untersuchungszeitpunkten.

    Schlussfolgerung:

    Trotz ASS-Prophylaxe zeigte sich bei High-Risk-Patientinnen eine Einschränkung der uteroplazentaren Perfusion im zweiten Trimenon ebenso wie eine diskrete Veränderung der fetalen Wachstumsdynamik.


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